Es war ein schwacher Trost für Mick Schumacher, dass er im Qualifying zum Australien GP 2022 erstmals in dieser Saison Teamkollege Kevin Magnussen schlagen konnte: "Das war nicht mein Hauptziel. Das Ziel war Q3." Doch davon war Haas in Melbourne ein ganzes Stück weit entfernt.

Schumacher stellte die lahmende US-Rakete auf Rang 15, Magnussen schied mit Platz 17 sogar schon in Q1 aus. "Wir sind uns nicht sicher, woran es liegt. Wir müssen noch verstehen, wieso wir da sind, wo wir sind", zeigte sich Schumacher ratlos.

An mangelndem Vertrauen ins Auto und der Gefahr, bei einem heftigen Unfall kein Ersatz-Chassis zu haben, lag es jedenfalls nicht, so Schumacher: "Überhaupt nicht, ich fühle mich super und habe Vertrauen."

Freude über das gewonnene Teamduell wollte bei Mick Schumacher nicht aufkommen, Foto: LAT Images
Freude über das gewonnene Teamduell wollte bei Mick Schumacher nicht aufkommen, Foto: LAT Images

"Wir suchen noch nach Antworten", bestätigte Teamkollege Magnussen. Der Däne hat aber auch schon Ansätze: "Wir haben das Setup nicht hinbekommen. Die Strecke ist nicht, was wir erwartet hatten. Wir dachten, sie wäre ähnlich wie die alte Variante, aber sie ist ganz anders. Wir haben deshalb gebraucht, bis wir mit dem Auto in einem guten Fenster waren."

Am Freitag begann Haas fast schon besorgniserregend schlecht. Schumacher fehlten im 1. Training 4,5 Sekunden. Später stellte sich heraus, dass der Stabilisator hinten links nicht richtig funktioniert hatte. Aber auch Magnussen war mit fast 3,5 Sekunden meilenweit weg.

Steiner: Schlechte Strecken-Simulationen

Im Qualifying fehlten dann nur noch anderthalb Sekunden. Im engen Mittelfeld der Formel 1 2022 aber nicht genug, um über Platz 15 hinauszukommen. "Es waren mehrere kleine Dinge", ist Teamchef Günther Steiner überzeugt. "Es war von allem ein bisschen, aber hauptsächlich haben wir die Reifen nicht richtig zum Arbeiten bekommen."

"Kevin hat sich unwohl gefühlt, dann das Problem an Micks Aufhängung und dann haben wir auch die Reifen nicht zum Arbeiten bekommen", zählt der Südtiroler auf, der am Donnerstag seinen 57. Geburtstag feierte. "Ich glaube, wir haben die Simulationen mit falschen Werten für den neuen Asphalt gefüttert."

Für das Rennen besteht aber durchaus noch Hoffnung. "Die Rennpace war vielversprechend", meint Schumacher. "Wir sind nicht so schlecht, wie das Qualifying-Ergebnis erahnen lässt", glaubt Magnussen. "Und im Rennen können immer viele Dinge passieren. Das hat sich auch in Bahrain und Dschidda gezeigt."