Beim Formel-1-GP von Abu Dhabi 2016 scheiterte Valtteri Bottas am Einzug in das entscheidende Qualifying-Segment. Anschließend sorgte der Finne für eine beispiellose Serie: 103 GPs in Folge fuhr er am Samstag unter die ersten Zehn. Über fünf Jahre später ist der Lauf des Finnen am Samstag des Großen Preises von Australien gerissen. Damit gerechnet hat man bei Alfa Romeo nach einem starken Saisonstart nicht.

An den Fahrkünsten des zwanzigfachen Polesetters soll es jedenfalls nicht gelegen haben. Denn, so Bottas, seine Qualifying-Runden habe er getroffen. "Die Performance war gut. Ich hatte zwei gute Runden in Q2 und es war einfach nicht mehr drin. Deshalb fühlt es sich komisch an, nicht in Q3 zu sein", erklärte er.

Alfa Romeo mit Rennsetup: Wenig Flügel

"Es war irritierend. Es hat sich definitiv so angefühlt, als ob wir das Auto hatten, um wieder in Q3 einzuziehen", rätselte er weiter. Es könne an einzelnen Kleinigkeiten liegen, dass der in Hinwil konstruierte Bolide im Albert Park nicht so gut in Fahrt komme.

Diese Kleinigkeit verortete Bottas im Setup des C42. Das Sauber-Team setzte nämlich bei der Fahrzeugabstimmung des Routiniers auf einen kleinen Heckflügel. Im Qualifying ist das ein Nachteil, da dort die Teams mit viel Flügel durch das geöffnete DRS weniger an Luftwiderstand einbüßen. "Wir haben uns für kleinere Flügel entschieden, weil das besser für das Rennen ist", erklärte der letzte Australien-Rennsieger die Entscheidung.

Sofern diese Kalkulation aufgeht, könnten wir am Sonntag eine weitere Aufholjagd des als Hotlap-Spezialisten bekannten Ex-Mercedes-Piloten erleben. Bereits beim Saisonauftakt in Bahrain pflügte er sich von P14 bis auf die sechste Position nach vorne. Damals war ein verpatzter Start der Grund für die suboptimale Ausgangsposition.

Aufholjagd von P12? Fragezeichen Überholmanöver

Wie gut man in Melbourne am Sonntag überholen kann, gilt es noch zu beweisen. Die frisch asphaltierte Strecke in Südaustralien wird an diesem Wochenende erstmals mit einem neuen Layout bestritten, das bewusst für besseres Racing konzipiert wurde. Bottas hat dennoch seine Zweifel daran, ob er auf der Strecke viele Plätze gutmachen kann.

Sein Fazit: "Es ist sicherlich einfacher, aber hier ist es nie einfach, weil es an einigen Stellen doch sehr eng ist. Ich denke unsere Strategie wird morgen immer noch äußerst wichtig sein". Dass eine der ursprünglich vier DRS-Zonen kurzfristig entfernt wurde, kommt Bottas dabei im Hinblick auf morgen ungelegen. Mit dem flacheren Heckflügel hat er aber immerhin einen wichtigen Pfeil im Köcher, um doch die eine oder andere Position gutzumachen.