Seit Jahrzehnten träumt die Formel 1 davon, nun ist es Realität. 2023 feiert das berühmte amerikanische Glücksspiel-Paradies Las Vegas sein Comeback im Kalender. Schon lange verhandelten die F1-Vermarkter von Liberty Media, jetzt ist der Deal unterschrieben. Mit ihm steht fest, dass 2023 drei Rennen in den USA stattfinden werden.

Das Las-Vegas-Wochenende wird ungewöhnlich. Es wird ein Stadtrennen, und es wird ein Nachtrennen in der berühmten Innenstadt. Das ist ungünstig für Europa, aufgrund von neun Stunden Zeitverschiebung. Um zu verhindern, dass das Rennen für den europäischen Kernmarkt an einem Montagmorgen stattfindet, wird die Formel 1 daher den Zeitplan vor Ort um einen Tag nach vorne verlegen. Um 22:00 Uhr Ortszeit soll am Samstagabend gestartet werden, suggeriert F1-CEO Stefano Domenicali bei der Präsentation, das entspricht 07:00 Uhr am Sonntagmorgen in Mitteleuropa.

Formel 1 in Las Vegas am 'Strip': Ungewöhnlicher Zeitplan

Das Rennen wird vor Ort in der Samstagnacht gefahren. Für deutschsprachige Fans heißt das, dass Las Vegas am frühen Sonntagmorgen live zu sehen sein wird, ähnlich wie Australien oder Japan. In Sachen Termin wird der November anvisiert, ein genaues Datum ist noch offen. So lässt sich das Rennen aber wahrscheinlich mit dem anderen herbstlichen US-Termin verbinden, dem seit 2012 stattfindenden USA-GP auf dem Circuit of the Americas.

Die vom Tilke-Architektenbüro entworfene Stadtstrecke soll, so die offiziellen Entwürfe, direkt über den berühmten 'Strip', der quer durch Las Vegas gehenden und von berühmten Casinos gesäumten Hauptstraße, führen. Insgesamt 6,12 Kilometer lang ist der Entwurf, das macht 50 Runden. Mehrere der Casino-Unternehmer unterstützen das Unterfangen. Die Strecke führt vorbei an bekannten Namen wie Bellagio, Paris Las Vegas (mit Eiffelturm-Nachbau), Caesars Palace, Mirage und Venetian Resort.

So soll das Streckenlayout am berühmten Strip aussehen, Foto: Formula 1
So soll das Streckenlayout am berühmten Strip aussehen, Foto: Formula 1

Formel-1-Kalender 2023: 3 USA-Rennen und Las-Vegas-Comeback

"Das ist ein unglaublicher Moment für die Formel 1, der mit einem dritten Rennen in den USA den riesigen Appeal und das Wachstum unseres Sportes demonstriert", kommentiert F1-CEO Stefano Domenicali den Anlass. "Es gibt keinen besseren Ort für die Formel 1 als die globale Entertainment-Welthauptstadt, und wir können es gar nicht abwarten, nächstes Jahr hier zu sein."

Die USA steuern also 2023 auf drei US-Rennen zu. Las Vegas ergänzt den Circuit of the Americas, sowie den Miami-GP, der in wenigen Wochen zum ersten Mal ausgetragen wird. Es wird das zweite Mal in der Geschichte der Formel 1 sein, dass sie drei US-Rennen abhält: 1982 fuhr sie in Long Beach, Detroit und Las Vegas.

Die Formel-1-Vergangenheit von Las Vegas ist allerdings bescheiden. 1981 und 1982 wurde auf dem Parkplatz des Caesars Palace-Casinos gefahren. Das Event war damals das Saisonfinale, und bei den Fahrern durchwegs unbeliebt. Der damalige F1-Chef Bernie Ecclestone bemühte sich in den folgenden Jahren dann lange, die Serie zurück in die Stadt zu bringen, mit einer Strecke, welche auch den 'Strip' nutzen sollte. Ecclestones Pläne wurden nie vollendet. Seine Nachfolger bei Liberty Media brachten nun ihre Verhandlungen auch tatsächlich über die Ziellinie.

Formel 1 beteiligt sich selbst am Las-Vegas-Event

Ungewöhnliches Detail am Rande: F1-Eigner Liberty beteiligt sich selbst beim Promoter des Events. Üblicherweise ist das Promoten die Aufgabe der Rennstreckenbetreiber, welche die Formel 1 für Millionengebühren anwerben und dann das Rennen abhalten.

In Las Vegas will das F1-Management zusammen mit der Las Vegas Convention and Visitors Authority (LVCVA), aber auch mit Live Nation Entertainment, das Rennen abhalten. Live Nation ist ein Unternehmen unter der Obhut von Liberty Media, welches Live-Events in den USA veranstaltet und Ticket-Verkäufe managt. Zusätzlich werden zahlreiche der Casino-Unternehmen sich beteiligen. Der Vertrag läuft vorerst für drei Jahre, aber alle Beteiligten unterstrichen bei der Präsentation, dass sie auf eine längere Partnerschaft hoffen.