Nach dem Rauswurf von Nikita Mazepin und Uralkali beim Formel-1-Team von Haas, gibt Team-Besitzer Gene Haas bekannt: Pietro Fittipaldi soll bei den Testfahrten der Königsklasse in Bahrain das vakante Cockpit des Russen übernehmen. Das verkündete Haas gegenüber Associated Press bei einem Interview im Rahmen des NASCAR-Rennens in Las Vegas.

Wer zu Beginn der Formel-1-Saison tatsächlich am Steuer des zweiten Haas VF-21 sitzen wird, ist unterdessen noch nicht geklärt. "Wir sind dabei, uns mehrere Kandidaten anzuschauen. Wir werden sehen wer zur Verfügung steht und womit wir es zu tun haben", sagte Haas.

Pietro Fittipaldi: Zu wenig Erfahrung?

Fittipaldi sei ein Kandidat auf dieser Shortlist, aber womöglich nicht der aussichtsreichste wie der US-Amerikaner durchklingen ließ. "Wir würden natürlich gerne jemanden mit ein bisschen mehr Erfahrung haben", so sein Kommentar dazu. Damit widerspricht der Teameigentümer einigen Medienberichten, die Pietro Fittipaldi bereits als Fixlösung verkündet hatten.

Der Enkel des zweifachen Formel-1-Weltmeisters Emerson Fittipaldi saß 2020 für zwei Rennen bei Haas am Steuer. Der Test- und Ersatzfahrer des Rennstalls aus North Carolina ersetzte nach dem Horror-Unfall von Romain Grosjean in Bahrain den Franzosen bei den beiden finalen Grands Prix der Saison.

Laut Haas hängt die Fahrerentscheidung in der derzeitigen Ausgangslage davon ab, wer sich als verfügbar erweist. Beim Ferrari-Kundenteam Haas würde sich ein Fahrer mit Verbindungen zur Scuderia aus Maranello anbieten. In Kombination mit der geforderten Erfahrung spräche das für Antonio Giovinazzi. Doch der ehemalige Alfa-Fahrer verfügt über einen bereits laufenden Formel-E-Vertrag für 2022 bei Dragon.

Verträge sind auch bei anderen potenziellen Kandidaten der Knackpunkt. Ex-Haas-Pilot Kevin Magnussen ist bereits an das WEC-Team von Peugeot gebunden und könnte deshalb nicht die gesamte Saison fahren, Nico Hülkenberg hat einen Kontrakt als Test- und Ersatzfahrer bei Aston Martin.

Haas Automotive ersetzt Uralkali-Sponsoring

Gleichzeitig stellte Gene Haas auch klar, dass das Uralkali-Aus finanziell sein Team nicht in Gefahr bringt, auch wenn es mit Verlusten einhergeht. "Wir hätten natürlich gerne mehr Geld, aber es geht uns (finanziell) gut", so Haas.

Das Ende der Partnerschaft mit dem Unternehmen des Kreml-nahen Dmitry Mazepin sei der richtige Schritt gewesen. Haas unterstrich: "Es gab eine Menge heftiger Kritik an der Invasion in der Ukraine. Wir können es uns nicht leisten mit alledem in Verbindung gebracht werden und unsere Sponsoren können es sich nicht leisten mit alledem in Verbindung gebracht zu werden."

Auf den Lackierungen der beiden Autos soll das Logo des russischen Bergbauunternehmens durch jene seines eigenen Betriebs ersetzt werden. Das Emblem der Haas Automotive Company wird den VF-21 also ab Bahrain zieren.