Haas erlebte ohnehin schon einen überaus turbulenten Start in das Formel-1-Jahr 2022. Mehrere Defekte kosteten bei den ersten Testfahrten in Barcelona viel Zeit und Runden. Dazu kam infolge der russischen Invasion in der Ukraine noch kurzfristig die Absetzung des Hauptsponsors Uralkali und die damit verbundene Vertragsauflösung mit Fahrer Nikita Mazepin.

Bereits bevor die zweiten Testfahrten in Bahrain beginnen, gehen die Probleme bei dem Rennstall von Mick Schumacher nahtlos weiter. Wie das deutsch Online-Medium "Auto Motor und Sport" berichtet, hatte das Frachtflugzeug, welches das Equipment und die Boliden des Teams nach Bahrain fliegen sollte, eine Panne.

F1-Flugzeug strandet in Istanbul

Der Defekt ereignete sich an einem der fünf Formel-1-Transportflugzeuge bereits bei der Anreise nach London. Die Maschine steht deshalb defekt in Istanbul am Boden, während sich die Ausrüstung des US-amerikanischen Rennstalls, der einen Standort im englischen Banbury hat, noch immer auf der britischen Insel befindet.

Damit verliert man wertvolle Vorbereitungstage auf die anderen Teams, die bereits am Montag ihre Werkzeuge in Empfang nehmen dürfen. Im schlimmsten Fall droht der Mannschaft von Teamchef Günther Steiner sogar, dass man einen kompletten Tag verpasst. Jetzt versucht das Team über alle möglichen Wege noch ihre Fahrzeuge an die Strecke zu bringen.

Nachholtag für Haas?

Der derzeitige Plan sieht vor, den Transport über einen Zwischenstopp in Leipzig am Dienstag nach Bahrain zu verfrachten. Da man sich auf höhere Gewalt berufen kann, dürfte Haas einen möglichen verpassten Tag bei den Testfahrten bis zum Saisonstart nachholen. Doch ein Test allein auf der Strecke ist nur begrenzt relevant. Denn ohne andere Teams lassen die Streckenbedingungen kaum aussagekräftige Daten zu.

Haas hat Streckenzeit allerdings bitter nötig. Bei den ersten Testfahrten in Barcelona konnte das Team nur 160 Runden zurücklegen und stand damit in dieser Statistik auf der letzten Position. Zum Vergleich: Ferrari legte mit 439 Runden eine fast dreimal so lange Distanz zurück.

Inzwischen hat der Rennstall aus Kannapolis immerhin geklärt, wer bei den Tests überhaupt an den Start gehen wird. Anstelle von Nikita Mazepin pilotiert Test- und Ersatzfahrer Pietro Fittipaldi den zweiten VF-22 neben Mick Schumacher. Wer während der Saison Mazepins Rolle als Stammfahrer einnehmen wird, ist allerdings noch nicht geklärt.