Die ersten Formel-1-Testfahrten vor der Saison 2022 endeten für Alpine nach einem technischen Defekt jäh. Am letzten Tag drehte Fernando Alonso lediglich zwölf Runden, ehe die Hydraulik am A522 den Geist aufgab und dieser in Flammen aufging. Somit war der offiziell als Shakedown bezeichneten Test bereits am Vormittag von Tag 3 beendet.

Alpine: Wie gut ist der Motor?

Dennoch zog Fernando Alonso ein positives Fazit. Ein Aspekt fiel dem Asturier ganz besonders positiv auf. Nämlich die Power Unit. "Wir glauben, dass wir beim Motor einen Schritt nach vorne gemacht haben", unterstrich der zweifache Weltmeister.

In den vergangenen Jahren war die fehlende Motorleistung ein Hauptproblem des französischen Werksteams, das seit dem Wechsel von McLaren auf Mercedes-Aggregate auch keinen Kundenrennstall mehr vorweisen kann. In der letzten Saison fehlten dem Renault-Motor Schätzungen zufolge über 30 PS.

Alpine legte in der Winterpause viel wert darauf, diese Baustelle auszumerzen. Vor allem, da mit dem Engine Freeze, der mit dem Saisonstart in Kraft tritt, keine leistungstechnischen Verbesserungen mehr möglich sind. Wenn in Bahrain also immer noch ein Defizit vorherrscht, muss Alpine mit diesem bis 2026 leben.

"Ich denke der Motor wurde an vielen Stellen geupdated. Deshalb müssen wir sehen, ob wir in dieser Saison was das angeht ein bisschen konkurrenzfähiger sein können", hoffte Alonso. Gleichzeitig baut er darauf, dass der stärkere Motor sich nicht auf die Zuverlässigkeit des Boliden auswirkt.

Alonso: Warten auf Bahrain

Bei den Testtagen schien die Haltbarkeit der PU jedenfalls kein Problem darzustellen. Der Defekt am Freitag wurde auf ein Dichtungsproblem in der Hydraulik zurückgeführt, die Power Unit war also unschuldig. Einen aussagekräftigeren Vergleich soll es in Bahrain geben. "Erst wenn wir nach Bahrain gehen, wissen wir, was die anderen am Motor gemacht haben", so Alonso.

Ob die Zuverlässigkeit auch so bleiben wird, wenn man bei den Tests in Bahrain oder spätestens im Laufe der Saison die Leistung hochdreht? Das Team hatte angekündigt, bei der Konstruktion des neuen Antriebs die Reliabilität außen vor zu lassen und die PU auf Leistung zu trimmen. Denn der Engine Freeze wirkt sich nur auf die Power-Entwicklung des Motors aus, an der Zuverlässigkeit darf Hand angelegt werden.