Red-Bull-Motorsportchef Christian Horner nahm am Wochenende beim FIA Stewards Trainingsprogramm teil. Der Brite war beim Formel-1-Rennen in Katar gegen Ende der letzten Saison für eine abfällige Aussage über einen Sportwart ins Fadenkreuz der Stewards geraten und musste eine Untersuchung über sich ergehen lassen.

Formel-1-Untersuchung wegen "Rouge-Marshal-Sager"

Er hatte im Interview bei Sky Sports einen Streckenposten als "rouge" bezeichnet, was ins Deutsche übersetzt so viel wie schurkisch oder bösartig bedeutet. Die Rennkommissare des Wochenendes im November orteten einen Verstoß gegen die Artikel 12.2.1.f und k des International Sporting Codes, welche die Verhaltensstandards zum Thema haben. Der Formel-1-Routinier wurde ursprünglich mit einer Verwarnung sanktioniert. Er erklärte sich anschließend dazu bereit, als zusätzliche Strafe am internationalen Steward-Trainingsprogramm teilzunehmen.

Zuvor hatte Max Verstappen eine Startplatzstrafe von fünf Plätzen erhalten, nachdem er im Qualifying doppelt geschwenkte gelbe Flagge ignoriert hatte, als Alpha-Tauri-Pilot Pierre Gasly auf der Start-Ziel-Gerade zum Stillstand gekommen war. Red Bull vermutete in der Situation ein Fehlverhalten des dort positionierten Streckenpostens und verteidigte den späteren Weltmeister.

Horner sagte, die Aussage sei aus dem Ärger heraus entstanden und entschuldigte sich später bei dem Marshal. "Es ging mehr um Frustration über den Umstand, dass drei oder vier Fahrzeuge dasselbe Auto ohne gelbe Flaggen überholt haben, aber wir mit gelber", erklärte Horner. Die Stewards stellten sich aber hinter den Sportwart und argumentierten, dass sein Handeln richtig gewesen sei.

Teilnahme an Steward-Kurs

Am Wochenende kam Horner seinen Verpflichtungen nach. Bei dem online stattfindenden Seminar ging es darum, den Streckenposten disziplinübergreifend bessere Abläufe zu vermitteln. Redner in dem Kurs waren unter anderem die F1-Stewards Garry Connelly und Tim Mayer.

Horner absolvierte außerdem ein Competitors-Panel, in dem es spezifisch um die Fahrer ging. Daran nahmen unter anderem auch Renndirektor Michael Masi, Ferrari-Pilot Charles Leclerc und Formel-E-Fahrer Antonio Felix da Costa teil.

Eine ähnliche Strafe wie Christian Horner hatte auch Max Verstappen erhalten, nachdem er infolge eines Unfalls mit Esteban Ocon beim Brasilien-GP 2018 handgreiflich gegenüber dem Franzosen wurde. Der Niederländer musste ebenfalls an einem Sportwart-Lehrgang teilnehmen und wurde außerdem dazu verdonnert beim einem Formel-E-Rennen den Stewards beizuwohnen.