Der erste Auftritt der Formel 1 in Saudi-Arabien stand ganz im Zeichen der WM-Rivalen Lewis Hamilton und Max Verstappen. Ihr knallharter Kampf bestimmte zwar das Rennen, doch inmitten des Chaos staubten zwei Underdogs im Ranking von Motorsport-Magazin.com die Top-Platzierungen ab. Esteban Ocon und Antonio Giovinazzi sorgen für ein ungewöhnliches Podest vor Hamilton. Dessen Widersacher kam hingegen gar nicht gut weg.

Ocon verpasste das Podium am Sonntag zwar, doch für sein souveränes Rennen samt heroischem Fight gegen Valtteri Bottas wurde der Franzose mit der besten Gesamtnote im Feld bedacht. Die Lesernote von 1,68 sowie die glatte Eins durch die Redaktion sorgten für einen Durchschnitt von 1,34. Damit ließ er Giovinazzi relativ klar hinter sich. Der scheidende Italiener landete mit der Note 1,71 knapp vor Hamilton.

Dass der Weltmeister neben seinem Rennsieg nicht auch im MSM-Ranking triumphierte, ist auf die Bewertung des Publikums zurückzuführen. Offenbar sahen ihn im Duell gegen Verstappen nicht alle als den großen Saubermann, weshalb er von den Lesern nur mit 2,62 benotet wurde. Neben Ocon gaben die Fans auch Ricciardo, Giovinazzi und Gasly eine bessere Note. Die Bestnote der Redaktion beschert Hamilton im Gesamtvergleich den letzten Platz auf dem Treppchen.

Schlechter Tag für die Wingman-Fraktion

Hinter dem Podium sind die Top-10 fest in Händen des Mittelfeldes. Ricciardo, Leclerc, Gasly, Norris, Russell und Sainz folgten hinter Hamilton. Als Zehnter schaffte es Bottas gerade so in die Punkteränge. Obwohl der Finne in letzter Sekunde Platz drei rettete, kam er nicht über eine Gesamtnote von 2,87 hinaus.

Sein Counterpart in den Farben Red Bulls landete gleich dahinter. Perez musste sich mit einem Startplatz hinter Leclerc erneut ein Versäumnis im Qualifying ankreiden lassen. Im Rennen wurde ihm früh die Chance genommen, sich davon zu rehabilitieren. Von den Lesern gab es dafür die Note 3,52. Die Redaktion war mit 3,33 nachsichtiger.

WM-Kampf eskaliert! Ist die Strafe für Verstappen gerecht?: (19:57 Min.)

Schlechter Tag für die Bad-Boy-Fraktion

Weit außerhalb der Top-10 finden sich diesmal ungewohnte Gesichter wieder. Fernando Alonso war nach seinem Husarenritt in Katar neben der Spur. Der Gewinner von vor zwei Wochen stürzte durch ein unrundes Rennen auf Platz 16 ab. Von der Redaktion gab es die glatte Vier. Die Leser waren mit 3,84 nur etwas gnädiger.

Selbiges lässt sich auch über Verstappen sagen. Die Vorstellung des Titelkandidaten blieb im MSM-Ranking nicht ohne Folgen. Unter den Zuschauern gab es trotz der zahlreichen Fehltritte noch viel Zuspruch, was für eine Note von 3,31 sorgte. Von der Redaktion gab es weniger Verständnis. Mit der Gesamtnote 4,15 landete der Niederländer auf dem vorletzten Platz. Damit blieb er nur hauchdünn vor Yuki Tsunoda, der als Bruchpilot ganz hinten landete.

Formel 1 Saudi-Arabien 2021: So kam das Jeddah-Debüt an

Die Premiere der Formel 1 in Saudi-Arabien war ein zweischneidiges Schwert. Einerseits sorgte der schnelle Stadtkurs für eine außergewöhnliche Herausforderung, andererseits kam das Layout aufgrund des Rennverlaufs nicht voll zur Geltung. Die vielen Neutralisierungen und der kontroverse Kampf zwischen Hamilton und Verstappen wurden von den Lesern mit der Note 2,70 quittiert. Bei der Redaktion gab es mit 4,0 mehr Streuung.

Lesernote Rennen: 2,70
MSM-Note Rennen: 4,0
Gesamtnote Rennen: 3,35

Fahrerranking Saudi-Arabien 2021: Die MSM-Noten

Pos.FahrerMenathBeckerSteinrisser
1Hamilton111
2Verstappen465
3Bottas333
4Ocon111
5Ricciardo222
6Gasly222
7Leclerc121
8Sainz333
9Giovinazzi111
10Norris222
11Stroll444
12Latifi344
13Alonso444
14Tsunoda444
15Räikkönen434
16Vettel443
17Perez433
18Mazepin444
19Russell232
20Schumacher444
Rennen164

F1-Fahrerranking Saudi-Arabien 2021: Härtefälle der Redaktion

Christian Menath
Positiver Härtefall: Antonio Giovinazzi
Negativer Härtefall: Fernando Alonso
Was für ein Rennen! Bei dem Massaker zwischen Hamilton und Verstappen hat man fast vergessen, dass 20 Autos am Saudi Arabien GP teilgenommen haben. Hamilton, ohne Frage, exzellent. Nicht nur sauschnell, sondern auch grandios, im Verstappen-Verhindern. Verstappen: Definitiv eins drüber. Sauschnell aber mit Fehler im Qualifying und mehrfach mehr als grenzwertig im Rennen. Nun zu meinen Härtefällen im Mittelfeld: Klar zählte Alonso zu den Rot-Opfern. Aber sein Qualifying war maximal Durchschnitt, sein Dreher im Rennen unnötig und seine Forderung nach dem Safety Car schlichtweg kalkulierend. Giovinazzi hingegen: Tolles Qualifying, gute Pace und fehlerfreies Rennen. Nicht völlig außergewöhnlich, aber dennoch ein würdiger Abschied aus der Formel 1.

Florian Becker
Positiver Härtefall: Lewis Hamilton
Negativer Härtefall: Max Verstappen
Der Grand Prix von Saudi-Arabien war von vorne bis hinten eine schlechte Werbung für die Formel 1. Das Rennen kam durch die holprige Handhabung der Gelbphasen erst nicht in Gang, dann sorgte Max Verstappen dafür, dass der eigentlich so aufregende WM-Fight zwischen ihm und Lewis Hamilton zu einer Shitshow verkam. Red Bulls Supertalent trat nicht wie ein Champion auf, sondern wie ein Hasardeur. Egal wie schnell der Mercedes ist und wie viel Frust das in ihm auslösen mag: es muss der Anspruch eines jeden Athleten sein, seinem Gegner jederzeit einen sauberen Kampf zu liefern und die Regeln des Sports zu respektieren. Ohne diese professionelle Einstellung findet kein Wettkampf statt und schon gar keiner auf höchstem Niveau. Verstappens Manöver waren allesamt Verzweiflungstaten ohne Raffinesse. Mit diesem dreckigen Stil wird er seinem großen Talent nicht gerecht.

Markus Steinrisser
Positiver Härtefall: Esteban Ocon
Negativer Härtefall: Max Verstappen
War Esteban Ocon großer Profiteur der ersten roten Flagge? Sicher. Hat er sich das Ergebnis danach redlich verdient? Absolut! Nicht nur, dass Ocon das ganze Wochenende über Fernando Alonso fest im Griff hatte - er startete mehrmals gut, machte keine Fehler, wehrte Daniel Ricciardo ab, und verteidigte sich auch gegen den übermächtigen Valtteri Bottas so gut es ging. Thema Verteidigen ... Max Verstappens Idee des Verteidigens scheint inzwischen darauf hinauszulaufen, den Bremspunkt zu ignorieren und es dem WM-Gegner zu überlassen, nicht zu verunfallen. Bei einem Fahrer seines Kalibers ist die Entschuldigung, sich (wiederholt) verschätzt zu haben, sehr fragwürdig. Guter Stil ist das nicht. Und das gilt erst recht für provokantes Abbremsen beim Platztausch

Formel 1 Fahrerranking Saudi-Arabien: Gesamtergebnis User & MSM

Pos.FahrerØ MSMØ LeserGesamt
1Ocon11.681.34
2Giovinazzi12.421.71
3Hamilton12.611.8
4Ricciardo22.232.11
5Leclerc1.332.892.11
6Gasly22.572.28
7Norris23.12.55
8Russell2.333.242.79
9Sainz32.712.85
10Bottas32.732.87
11Perez3.333.523.43
12Vettel3.673.293.48
13Latifi3.673.393.53
14Räikkönen3.673.93.78
15Stroll43.583.79
16Alonso43.683.84
17Schumacher43.923.96
18Mazepin43.913.96
19Verstappen53.314.15
20Tsunoda44.324.16
Rennen3.672.252.96

So funktioniert das MSM-Fahrerranking

Direkt nach dem Zieleinlauf jedes F1-Rennens rufen wir euch in unserem Live-Ticker zum Renntag und in einer separaten News zur Benotung aller 20 Piloten auf. Bis zum nächsten Vormittag könnt ihr bewerten, was das Zeug hält. Dann machen wir uns an die Auswertung. Aus dem Mittelwert ergibt sich für jeden Fahrer eine Lesernote.

Parallel zu euch benoten auch wir, die MSM-F1-Crew, die Leistungen der Fahrer an dem betreffenden Wochenende. Auch aus unseren drei Urteilen bilden wir einen Mittelwert - die MSM-Note. Die Gesamtnote entsteht im letzten Schritt durch den Mittelwert aus User- und MSM-Note. Bei Gleichstand im finalen Ranking entscheidet die bessere Einzelnote.

Als kleines Extra liefert jeder Redakteur seine persönlichen Härtefälle des Wochenendes, indem er wählt und erklärt, welcher Fahrer ihm besonders aufgefallen ist. Einmal im positiven und einmal im negativen Sinn. Online geht das Gesamtergebnis immer gegen 18 Uhr am Montagabend. Bewertet wird neben den Piloten auch das jeweilige Rennen.