Die Formel 1 reist beim vorletzten Rennwochenende der Saison 2021 zum ersten Mal überhaupt nach Saudi Arabien und könnte dort einen neuen Weltmeister küren. Max Verstappen hat beim vorletzten GP-Wochenende in Jeddah den ersten Matchball, noch nie war der Holländer einem Titel so nahe. Lewis Hamilton hat hingegen schon oft um die Weltmeisterschaft gekämpft.

Erfahrung Vorteil für Hamilton

Wie viel bringen diese vergangenen Erfahrungen dem amtierenden Champion? Max Verstappen findet: Nicht sonderlich viel. Die Erklärung des Red-Bull-Piloten lautet folgendermaßen: Wenn die Routine tatsächlich einen Vorteil bringe, dann hätte sie das im engen WM-Kampf im Laufe des Titelduelles schon getan.

Der Niederländer sagt: "Ich glaube die Erfahrung macht keinen Unterschied, sonst hätte man das während der Saison gesehen." Damit reagiert er auf eine Aussage von Lewis Hamilton, der meinte, er fühle sich besser vorbereitet als noch bei seinem ersten oder zweiten Titelduellen in der Königsklasse.

Das bezweifelt Verstappen auch nicht. Er stimmt zu, dass man mit zunehmenden Dienstjahren an der Weltspitze auch neue Fertigkeiten entwickeln und einsetzen kann. "Es ist ganz natürlich, dass man in dieser Phase seiner Karriere besser vorbereitet ist, als in der ersten oder zweiten Saison. Das ist eine normale Entwicklung", so der Punkteführende.

Foto: LAT Images
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"Als Fahrer lernst du immer weiter, auch wenn du 30 oder 32 bist. Du bist dann nicht unbedingt schneller, aber du kannst mit bestimmten Situationen umgehen und bist besser vorbereitet, das sind ganz normale Dinge", führte er weiter aus.

Verstappen: Bin nicht besser als zu Saisonbeginn

Ist Verstappen im Laufe der Saison an der Aufgabe gewachsen? Der neunfache Saisonsieger verneint: "Ich glaube nicht, dass ich jetzt ein stärkerer Fahrer bin als vor neun Monaten. Letztes Jahr hatte ich selbst auch eine gute Saison."

In der Öffentlichkeit sei das nur nicht so stark wahrgenommen worden, da der Red Bull selten auf Augenhöhe mit dem Mercedes war und so Verstappen meist im Schatten des Silberpfeil-Duos stand. "Letztes Jahr war ziemlich langweilig. Ich war die ganze Zeit nur Dritter. Selbst wenn wir einen Boxenstopp einlegten, war ich immer noch Dritter", beklagte sich Verstappen.

Titelgewinn toll aber nicht entscheidend

Unabhängig davon, wie das Duell mit Hamilton ausgeht, freut sich Verstappen über den Verlauf der Saison verglichen zu letztem Jahr: "Jetzt noch im Titelkampf zu sein ist großartig für uns. Es war eine tolle Saison für das Team", wiederholte er das Mantra, welches er schon im Oktober ausgesprochen hatte. Damals sagte er, der WM-Titel würde sein Leben nicht verändern "Ich gebe immer mein Bestes. Selbst wenn wir Zweiter werden, hatten wir eine fantastische Saison."

Seine Herangehensweise an die beiden letzten Rennen der Saison habe sich dementsprechend nicht verändert: "Es gibt keine Änderung. Wir müssen die neue Strecke erstmals lernen, ich fokussiere mich auf dieses Wochenende". Mercedes gilt in Jeddah anhand der Streckencharakteristik als klarer Favorit. Verstappen will sich auf keine Spekulationen einlassen, wie die Pace aussieht: "Wir wissen es noch nicht. Ich werde einfach versuchen, so konkurrenzfähig zu sein wie möglich."

Acht Punkte Vorsprung

Zwei Grands Prix vor dem Ende der F1-Saison liegt Verstappen mit acht Punkten vor Lewis Hamilton in Führung. Aus eigener Kraft würde ein Sieg deshalb noch nicht zum Titelgewinn reichen, dafür bräuchte er noch etwas Schützenhilfe. Alle Szenarien, die für eine Titelentscheidung sorgen könnten, hat Motorsport-Magazin.com im verlinkten Artikel ausgerechnet.