Bittere Nachrichten für Max Verstappen und Valtteri Bottas nur anderthalb Stunden vor dem Start zum Katar GP 2021: Beide werden in der Startaufstellung nach Gelb-Vergehen strafversetzt. Dabei erwischt es den WM-Führenden härter: Weil er bei Doppelt Gelb nicht verlangsamte, muss er fünf Plätze nach hinten.

Als Bottas hingegen den havarierten Boliden von Pierre Gasly passierte, wurde an der Stelle nur einfach Gelb geschwenkt. Der Mercedes-Pilot muss deshalb 'nur' drei Plätze in der Startaufstellung zurück. Auch Carlos Sainz war unter Beobachtung, wurde von den Stewards aber freigesprochen, weil er deutlich vom Gas ging.

Verstappen verbesserte seine Rundenzeit sogar unter Doppelt Gelb. Die schnellste Runde des Niederländers wurde nachträglich noch gestrichen. Das allerdings hat keinen weiteren Einfluss auf das Ergebnis, weil auch Verstappens erste Q3-Runde für Startplatz zwei gereicht hätte.

Verstappen muss somit von Startplatz sieben aus ins Rennen gehen. Der Red-Bull-Pilot hatte sich ursprünglich auf zwei qualifiziert. Für Bottas geht es von drei auf sechs nach hinten. Sainz hingegen profitiert von den Strafen und rückt von Platz sieben auf fünf nach vorne.

Weil die Stewards ihre Untersuchungen so spät am Samstagabend einleiteten, hatten die meisten Fahrer die Strecke schon verlassen. Deshalb mussten die Vergehen am Sonntag vor dem Rennen verhandelt werden.

Red Bull verteidigt Verstappen: Kein Gelb-Signal

Red Bull führte an, dass die FIA-Lichtsignale keine gelbe Flagge zeigten. Allerdings schwenkte der Streckenposten gut sichtbar Doppelt Gelb. Im International Sporting Code ist klar verankert, dass beide Signale die gleiche Wertigkeit haben. Marshalls können mit ihren Flaggen aber schneller auf die Situation auf der Strecke reagieren.

Red Bull argumentierte außerdem damit, dass die Rennleitung die Strecke in Sektor 20 zunächst unter Gelb setzte, die Gelb-Phase dann kurze Zeit aufhob, um Sektor 20 schließlich erneut unter Gelb zu setzen. Das hätte Verstappen schließlich signalisiert, dass inzwischen wieder alles in Ordnung ist.

Am Funk wurde Verstappen aber gar nicht über die Aufhebung der Gelb-Phase informiert. Außerdem, so die Stewards, konnte Verstappen das stehende Auto von Gasly klar erkennen. Das alleine wäre schon Grund genug gewesen, vom Gas zu gehen.