Eine große Überraschung war es nicht, als vor wenigen Tagen bekanntgegeben wurde, dass Valtteri Bottas sein Cockpit bei Mercedes an George Russell verliert und sich nach dem Ende der Saison Alfa Romeo als Nachfolger von Landsmann Kimi Räikkönen anschließt.
Im Rahmen des Italien GP in Monza spricht Bottas nun über diesen Schritt. Die Entscheidung, dass Bottas und Mercedes ab 2022 getrennte Wege gehen, wurde dabei schon vor einigen Wochen getroffen. Der Finnen habe nach eigener Aussage nicht nur mit Alfa Romeo gesprochen.
Nicht nur Alfa Romeo eine Option: 'Wollte diesen Weg gehen'
Nachdem Kimi Räikkönen seinen Rücktritt aus der Formel 1 bekanntgab, war der Weg für Valtteri Bottas zu Alfa Romeo frei. Wie der Finne nun aber verrät, war der Schweizer Rennstall nicht die einzige Option. Er habe auch mit anderen Teams gesprochen: "Ja, habe ich. Teams, dessen Name ich nicht nennen möchte." Wie der Finne nun erklärt, hat er sich allerdings bewusst für den Schritt nach Hinwil entschieden. "Am Ende war das der Weg, den ich gehen wollte und ich bin glücklich darüber, dass wir es möglich machen konnten."
"Es ist aufredend. Das ist eine großartige Marke und sie haben eine große Geschichte im Motorsport. Es ist etwas Neues, etwas Aufredendes - ein Projekt. Es besteht kein Zweifel, dass Arbeit zu tun ist, aber ich werden ihnen all meine Expertise geben, um zu versuchen, sich zu verbessern", führt Valtteri Bottas fort.
In Details geht der noch Mercedes-Pilot in Bezug auf die Gründe für den Wechsel zu Alfa Romeo noch nicht. Einer davon soll allerdings sein, dass Alfa Romeo der Formel 1 auch in Zukunft erhalten bleibt. Erst in dieser Saison verlängerte der italienische Automarke seinen Vertrag mit Sauber. "Ich kann nicht alles erzählen, aber sie nehmen es mit der Zukunft ernst. Alfa Romeo als marke hat sich für mehrere Jahre bekannt. Wir haben hohe Erwartungen und Ziele - das ist für mich sehr motivierend."
Allzu zuversichtlich ist Bottas allerdigs nicht, dass er auch in naher Zukunft noch das Material haben wird, wie bei Mercedes um Siege zu kämpfen. Genau darin sieht der Finne allerdigns die Motivation: "Nächstes Jahr um Siege zu kämpfen, ist realistisch gesehen unwahrscheinlich. Du kannst dir aber nie sicher sein. Es gibt Regeländerungen und hier ist ein Haufen motivierter Leute. Ich werde alles versuchen, um so früh wie möglich näher an die Spitze zu kommen."
Valtteri Bottas: Im Schatten von Lewis Hamilton
Bottas gibt gleichzeitg aber zu, dass ihm auch die Möglichkeit gereizt hat, bei Alfa Romeo ab der kommenden Saison der klare Nummer-1-Fahrer sein zu dürfen: "Das ist, warum es so aufregend und interessant ist, in dieser Rolle sein zu werden und dem Team nach vorne zu helfen."
Bei Mercedes spielte er hinter Teamkollege Lewis Hamilton vermehrt die zweite Geige. Auch Bottas gibt nun zu, dass es für ihn bei Mercedes neben Hamilotn nicht viel zu holen gab. "Wenn du auf die Resultate blickst, dann hat mich Lewis in jedem Jahr geschlagen. In diesem Sinn: Ja, ich war im Schatten. Aber ehrlich geagt, es hat sich nicht so angefühlt - wir sind ein Team.
Bottas sieht zudem ein, Hamilton bis zu Saisonende weiterhin Rückendeckung zu geben. Schließlich habe nur noch Hamilton die Chance auf den Fahrertitel - danach müsse und möchte er sich nun richten. "Ich bin mit meinen Punkten zu weit weg. Wenn es also darum geht, dass ein einzelner Punkt die WM entscheiden kann, dann wird Lewis natürlich die Priorität sein. So läuft es und das ist okay für mich", spricht Bottas auch die Situation des Rennens in Zandvoort an, als er in Bezug auf den Zusatzpunkt für die schnellste Runde für Teamkollege Hamilton verlangsamte.
Entscheidung über Bottas-Abschied wurde vor Spa getroffen
Valtteri Bottas verlässt Mercedes damit nach insgesamt fünf gemeinsamen Jahren. Einen Abschnitt, den der Finne erfolgreich abschließen möchte. "Fünf Jahre vergehen schnell. Es war sicher eine erfolgreiche Zeit mit dem Team. In den letzten vier Jahren war ich ein Teil davon, die vier Konstrukteurstitel zu gewinnen. Hoffentlich gelingt es dieses Jahr ein fünftes Mal."
Die Entscheidung, das Team am Ende des Jahres zu verlassen, sei Laut Valtteri Bottas schon vor einigen Wochen gefallen. Genauer gesagt in der Sommerpause. "Ich kann sagen, dass ich es vor Spa wusste. Budapest war das letzte Rennen vor der Sommerpause und an diesem Punkt gab es noch keine Entscheidung. Wir haben dann vor Spa zusammen eine Entscheidung getroffen", so der Finne.
Grundsätzlich blickt Bottas aber positiv auf seine bisherigen erfogle zurück: "Es war eine Herausforderung. Ich habe es genossen, neben Lewis zu fahren. Lewis ist ein großartiger Teamkollege. Es ist ein cooles Team und wir haben in den letzten Jahren beeindruckende Dinge geleistet."
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