Die letzte Chance von Sebastian Vettel und Aston Martin, den durch eine Disqualifikation verlorenen zweiten Platz im Ungarn-GP wiederzugewinnen, ist hinfällig. Nachdem das Team am Montag schon mit dem Antrag auf Neubewertung scheiterte, zieht es am Donnerstag nun auch den ebenfalls eingereichten Protest gegen die Entscheidung zurück.

Vettel war in Ungarn ursprünglich disqualifiziert worden, weil die FIA-Techniker nur 0,3 Liter Benzin nach dem Rennen für Checks aus dem Auto holen konnten. Das Reglement schreibt mindestens einen Liter vor. Aston Martin rechtfertigte sich damit, dass aufgrund eines Defekts 1,44 Liter während dem Rennen ausgetreten waren. Daher hatte man zu Rennende fälschlich angenommen, noch ausreichend im Tank zu haben.

Aston Martin gibt Kampf um Vettel-Podium auf

Im Kampf um das Podium hatte das Team daraufhin einen Antrag auf Neubewertung der Stewards-Entscheidung, und zugleich auch einen offiziellen Protest gegen die Disqualifikation eingereicht. Für ersteres wollte man am letzten Montag neue Beweise erbringen. Die FIA hatte zugleich auch sofort Vettels Auto zur Beweissicherung eingezogen.

Beim Antrag auf Neubeurteilung gestand Aston Martin, dass man nicht mehr ausreichend Benzin im Auto hatte - rechtfertigte das aber eben damit, dass es noch vor dem Fuel Flow Meter ein Leck im System gegeben haben musste. Die Stewards akzeptierten diese Erkenntnisse als neu, aber das änderte nichts daran, dass Aston Martin die geforderte Mindestmenge nicht erbringen konnte. Die Disqualifikation wurde aufrechterhalten.

Aston Martin kündigte direkt danach schon an, den Protest noch einmal zu überdenken. Nun zieht man zurück, und sagt in einem kurzen Statement: "Nachdem wir die Entscheidung der FIA-Stewards akzeptiert haben, dass es klare neue Beweise eines Schadens am Benzinsystem gab, haben wir trotzdem unseren Protest zurückgezogen, auf der Basis, dass wir glauben, dass das vorteilhafter ist als eine Anhörung."

Das Ungarn-Podium besteht so fix aus Esteban Ocon, Lewis Hamilton und Carlos Sainz. Vettels Disqualifikation kostet Aston Martin wertvolle 18 Punkte in der Konstrukteurs-WM, wo man im Kampf gegen Alpine und AlphaTauri - die in Ungarn beide gute Punkte eingefahren hatten - deutlich zurückgefallen ist. Auf AlphaTauri fehlen schon 20, auf Alpine 29 Zähler.