Max Verstappen fuhr im 1. Freien Training zum Ungarn GP in Budapest die Bestzeit. In 1:17,555 Minuten umrundete der WM-Leader den Hungaroring und ließ damit die WM-Rivalen von Mercedes knapp hinter sich. Bei Red Bull lag der Fokus aber besonders auf dem Motor, der nach dem Crash in Silverstone getestet wurde. Yuki Tsunoda sorgte mit einem Unfall für eine kurze Trainingsunterbrechung.

Das Ergebnis: Nachdem die meisten Piloten zunächst auf den harten Reifen auf die Strecke gingen, wurden die Bestzeiten allesamt auf den Soft-Pneus erzielt. 0,061 Sekunden fuhr Verstappen darauf schneller als Valtteri Bottas im Mercedes. Eine Zehntel hinter seinem Teamkollegen reihte sich Lewis Hamilton auf Rang drei ein.

Carlos Sainz stellte den Ferrari, von dem auf dem engen Kurs nahe Budapest viel erwartet wird, auf Rang vier vor Pierre Gasly im AlphaTauri und Fernando Alonso im Alpine. Charles Leclerc wurde im zweiten Ferrari Siebter. Sergio Perez, Lando Norris und Lance Stroll komplettierten die Top-10. Sebastian Vettel landete auf Rang 13, Mick Schumacher konnte auf Platz 17 Robert Kubica (fuhr FP1 für Kimi Räikkönen), Nikita Mazepin und Antonio Giovinazzi hinter sich lassen.

Die Zwischenfälle: Fernando Alonso sorgte für die erste Gelb-Phase. Einen Tag nach seinem 40. Geburtstag nahm der Routinier zu viel Geschwindigkeit mit in Kurve vier und verlor das Heck seines Alpine. Im 90-Grad-Winkel zur Strecke rutschte der Bolide mit stehenden Rädern über die Randsteine, ehe er zum Stehen kam. Abgesehen von einem eckig-gebremsten Reifensatz und einem Karbonteil, das sich beim Abflug löste, kam Alonso glimpflich davon.

Wenig später mussten die Sportwarte in Kurve zwölf die gelben Flaggen schwenken. Yuki Tsunoda hatte seinen AlphaTauri verloren. Der Gegenpendler in der schnellen Rechtskurve beförderte ihn in die asphaltierte Auslaufzone. Auch der Japaner konnte ohne Probleme weitermachen.

Lange war ihm das Glück nicht hold: Gut 15 Minuten vor dem Ende der Session erwischte es Tsunoda in Kurve vier. Er schaffte es nicht wie Alonso, das ausbrechende Heck wieder einzufangen. Wieder resultierte die Korrektur in einem Gegenpendler. Mit dem Heck voran schlug Tsunoda im Reifenstapel ein. Die Session musste wenige Minuten unterbrochen werden.

Die Technik: Auch beim letzten Rennen vor der Sommerpause brachten einige Formel-1-Teams noch neue Teile an die Autos. Während Mercedes nach dem Silverstone-Upgrade nicht mehr nachlegen konnte, brachte WM-Rivale Red Bull wieder Neuerungen an den RB16B. Auch McLaren brachte kleinere Updates.

Bei Red Bull blickten die Ingenieure mit Argusaugen auf den Honda-V6 im Heck. Das Aggregate ging nach dem Unfall zwischen Verstappen und Hamilton zur Untersuchung nach Sakura. Die Japaner richteten den Motor so her, dass er im 1. Training zum Ungarn GP wieder einsatzbereit war. Nur einen neuen Auspuff musste Red Bull aus dem Kontingent ziehen. Offensichtliche Probleme mit der Crash-Power-Unit gab es nicht.

Das Wetter: Bei 31 Grad im Schatten kamen nicht nur die Fans auf den Tribünen ins Schwitzen. Fast 60 Grad Celsius wurden auf dem dunklen Asphaltband gemessen. Eine Herausforderung für den Pirelli-Gummi, der auf dem Go-Kart-Kurs-ähnlichen Hungaroring kaum Verschnaufpausen bekommt.