Mit dem Rennen in Ungarn und der darauffolgenden Sommerpause gehen die Vertragsverhandlungen in der Formel 1 vielerorts in die heiße Phase. 2019 befand sich Pierre Gasly zu diesem Zeitpunkt der Saison tief in der Krise. Wenige Wochen darauf folgte der Rauswurf bei Red Bull. Zwei Jahre später befindet sich der Franzose mit AlphaTauri in der Form seines Lebens. Die Hoffnung auf die Rückkehr ins Top-Team lebt, doch als Schlüsselfigur im Mittelfeld scheinen ihn die Österreicher dringender zu brauchen.
"Was mich angeht, ist die Sache ziemlich klar. Es liegt alleine in der Hand von Red Bull. Max ist für nächstes Jahr im Top-Team unter Vertrag und Sergio hat einen Einjahresvertrag, denke ich", so Gasly. Seit seiner Rückkehr ins Schwesterteam wurde er zum Aushängeschild der Truppe aus Faenza.
"Ich denke, sie wollen bei AlphaTauri einen Teamleader der die Mannschaft antreibt und wirklich versucht, dieses Team nach vorne zu bringen", sagt der 25-Jährige aus Rouen. Zur Saison 2020 wurde Toro Rosso durch das neue Branding in den Farben von Red Bulls Fashionmarke AlphaTauri kommerziell eigenständiger. Gleichzeitig wurden die Zusammenarbeit sowie der Technologietransfer mit Red Bull intensiviert.
"Die Arbeitsbeziehung ist großartig und sie haben wirklich den Willen, AlphaTauri nach vorne zu bringen", so Gasly. Nach zehn Rennen liegt er auf Platz neun der Gesamtwertung. An Selbstvertrauen mangelt es ihm nach seinen Achtungserfolgen sowie dem sensationellen Sieg 2020 in Monza zweifelsohne nicht mehr, was sich in seinen Leistungen für das Mittelfeldteam widerspiegelt.
AlphaTauri entfesselt Gaslys Ehrgeiz
"Das war sicher der beste Saisonstart, den ich in der Formel 1 jemals hatte. Es war bisher sehr erfolgreich. Wir haben tolle Samstage und sind in den meisten Qualifyings im Q3 gelandet. Am Sonntag war es zu Anfang nicht so gut, aber wir haben Fortschritte gemacht und kämpften gegen ein paar ziemlich schnelle Autos, manchmal gegen McLaren, manchmal gegen Ferrari", sagt Gasly."
Da Rookie-Teamkollege Yuki Tsunoda sich mit konstanten Punkteresultaten noch schwer tut, ist er bei AlphaTauri in diesem Jahr wichtiger als je zuvor. In der Konstrukteursmeisterschaft befindet sich das Team dank ihm im Dreikampf um die fünfte Position. "Der Kampf gegen Aston Martin und Alpine um Platz fünf zeichnet sich von Rennen zu Rennen ab. Das hatte dieses Team noch nie", freut sich der Nummer-eins-Fahrer.
Zwei sechste Plätze in den Jahren 2008 und 2019 waren bisher die beste Ausbeute von Red Bulls italienischem Ableger. Gaslys Ehrgeiz verleiht die Aussicht auf Rang fünf einen willkommenen Boost: "Es ist mein persönliches Ziel, den Jungs diesen fünften Platz zu holen. Wir haben bisher eine ziemlich spannende Saison."
Antwort auf Gaslys Zukunft steht bevor
Doch während Perez sich weiter um seine Vertragsverlängerung bei Red Bull verdient machen muss, ist die Tür für eine Rückkehr Gaslys noch nicht vollständig verschlossen. "Natürlich willst du als Fahrer immer im besten Auto sitzen und um die besten Positionen kämpfen", stellt er klar. Daraus macht er trotz aller Zufriedenheit bei AlphaTauri auch vor seinen Arbeitgebern kein Geheimnis.
"Darüber sprechen wir letztendlich auch, aber ich fokussiere mich natürlich darauf, Wochenende für Wochenende meine Leistung zu bringen und mein Potential zu zeigen", sagt er. "Es liegt in ihren Händen, ob sie wollen, dass ich aufsteige oder ob sie mit ihrer Fahrerpaarung zufrieden sind. Das hängt auch davon ab, wie Sergio performt und wie sie die Zukunft von AlphaTauri planen."
Nachdem jeglichen Wechselgerüchten zu Alpine durch die Vertragsverlängerung mit Esteban Ocon bereits vor Wochen ein Ende gesetzt wurde, ist eine Bestätigung seines Verbleibs in einem der Teams von Red Bull nur eine Frage der Zeit: "Ich stehe natürlich noch eine Weile bei ihnen unter Vertrag und ich bin ziemlich zuversichtlich, dass wir irgendwann während der Sommerpause oder danach eine Antwort haben werden."
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