Alfa Romeo setzt den Sorgen um ein Ende des Formel-1-Engagements ein Ende. Die italienische Automarke bestätigt, dass sie auch nach 2021 Titelsponsor von Saubers F1-Team bleibt. Die 2018 begonnene Partnerschaft mit dem Schweizer Traditionsrennstall wäre zum Saisonende ausgelaufen, nun wird langfristig verlängert.

Zumindest ist das der Plan. Die mehrjährige Verlängerung geht mit jährlichen Auswertungen einher. Beide Seiten erhoffen sich nämlich ab dem nächsten Jahr kontinuierliche Schritte nach vorne, dank der kommenden Regeländerungen.

Alfa Romeo und Sauber wollen Aufschwung in der Formel 1 sehen

Als Alfa Romeo und Sauber die Partnerschaft 2018 begonnen hatten, mussten sie überhaupt erst einmal aus dem Keller der Formel 1 herausfinden - in den beiden Jahren davor hatte Sauber nur sieben WM-Punkte geholt und zweimal den zehnten Platz in der Team-WM belegt. Mit Marcus Ericsson und Charles Leclerc kam 2018 der erste große Schritt nach vorne, doch seither stagniert das Team mit dem Fahrerduo Kimi Räikkönen und Antonio Giovinazzi auf dem achten Platz.

"Ich glaube fest daran, dass wir in einer perfekten Position sind, um gemeinsam große Schritte zu machen", beschwört Sauber-Teamchef Frederic Vasseur aber zur Feier der Vertragsverlängerung. Das neue Reglement ab 2022 stimmt zuversichtlich. Erst recht mit der Budget-Obergrenze, schließlich ist Sauber kein großes Team und sieht sich so für die limitierte Umgebung als bestens gerüstet. Es gäbe von Jahr zu Jahr ambitionierte Ziele, heißt es vom Team.

Zuletzt erst wurde ein neuer Simulator eingeweiht. Die Fahrer sind für 2022 hingegen noch offen, weder Altmeister Räikkönen noch Giovinazzi, der über Motoren-Partner Ferrari kommt, haben einen Vertrag. Lange gab es diesbezüglich Gerüchte über einen Wechsel zu Renault-Motoren. Die Alfa-Verlängerung macht das hinfällig, denn Alfa und Renault gehören zu unterschiedlichen Großkonzernen. Ferrari hingegen ist über die Exor Holding indirekt mit Alfa verbunden. Wahrscheinlich bleibt so auch ein Cockpit für einen Ferrari-Junior reserviert.

Alfa Romeo und Sauber: Kooperation auch abseits der Formel 1

Die Alfa-Partnerschaft gibt Sauber Sicherheit für die nächsten Jahre. "Diese Partnerschaft ist auch für unser Unternehmen als Ganzes sehr wichtig, abseits der Strecke", ergänzt Vasseur. "Die Arbeit, die wir in der automotiven Welt erledigt haben, hat den Umfang der Technologie- und Herstellungs-Skills von Sauber Engineering gezeigt, und wir sind zuversichtlich, dass wir mit Alfa Romeo weiterhin an neuen und aufregenden Projekten arbeiten können, welche die Zukunft der Auto-Industrie mitbestimmten."

Denn Saubers Ingenieure kooperierten mit Alfa auch bei Straßenautos, Special Editions und dergleichen, wie mit dem Giulia GTA. Alfa freut sich so, die eigene Renn-Historie mit einem F1-Team unterstreichen zu können, erklärt CEO Jean-Philippe Imparato: "Wir sind stolz, diese Racing-DNA weiter zu ehren, indem wir sie ganz eng mit der Zukunft unserer Marke verbinden."

Alfa Romeo vertraut weiter auf Formel-1-Gegenwert

Der von Peugeot kommende Imparato, seit Jahresbeginn CEO und in der Vergangenheit nicht immer Fan ausufernder Motorsportprogramme, unterstreicht in der offiziellen Vertragsaussendung den Wert des Projektes: "Die Formel 1 repräsentiert ein Labor für die zukünftige Elektrifizierung unserer Palette, was vollends zu unserer Vision für die nächsten Jahre passt. Außerdem bringt uns Motorsport die unvergleichliche globale Reichweite, die wir für eine erfolgreiche Zukunft nutzen möchten."

Die Marke gehört nämlich zu dem aus der Fusion von PSA (Peugeot-Citroen) und FCA (Fiat-Chrysler) neu entstandenen Großkonzern Stellantis. Dieser verkündete erst letzte Woche umfangreiche Programme zur Elektrifizierung der ganzen Markenpalette, mit über 30 Milliarden Euro an geplanten Investitionen bis 2025, und Rebranding. Der Slogan für Alfa: "Ab 2024 wird Alfa Romeo Alfa e-Romeo."