Die Formel-1-Saison 2021 entwickelte sich bislang zu einem Schlagabtausch zwischen Mercedes und Red Bull, obwohl die Zeichen der Zeit aktuell vor allem auf den österreichischen Rennstall zeigen. Schließich konnte Red Bull die letzten fünf Rennen allesamt für sich entscheiden - Max Verstappen alleine hat davon vier Rennen gewonnen.
In Silverstone wartet auf Red Bull jedoch die wohl größte Aufgabe - der Heim-Grand-Prix von Rivale Lewis Hamilton zählte in den vergangenen Jahren als absolute Mercedes-Hochburg. Das Kräfteverhältnis in Großbritannien wird also wegweisend. Red-Bull-Teamchef Christian Horner sieht die Weltmeisterschaft allerdings selbst im Falle eines Verstappen-Sieges nicht als entscheiden an. Damon Hill beurteilt die Sache unterdessen etwas anders.
Christian Horner: Verstappen in der Form seines Lebens
Red Bull befindet sich aktuell auf einer Welle des Erfolgs. Die beiden Siege von Max Verstappen in Spielberg erinnerten an die glorreichsten Zeiten des Rennstalls, als Sebastian Vettel Sieg um Sieg einfuhr. Vieles deutet in Silverstone jedoch auf eine deutlich engere Angelegenheit hin.
"Silverstone ist Lewis' Territorium. Er bekommt dort auch massive Heim-Unterstützung. Das ist eine Strecke, auf der er über die Jahre dominiert hat", erklärt Red-Bull-Teamchef Horner gegenüber 'Sky Sports' und warnt damit vor Rivale Mercedes, zumal der deutsche Rennstall ein neues Update für den W12 angekündigt hat. "Das wird ein richtiger Test für uns."
Horner ist sich allerdings um die Stärken seine Mannschaft bewusst. Schließlich war er es, der vor dem Frankreich GP davon sprach, Mercedes überall schlagen zu können, sollte es in Frankreich klappen - und das tat es auch. "Ich freue mich auf Silverstone und denke, dass Max ist in der Form seines Lebens ist. Das Auto hat zuletzt auch gut performt."
WM für Mercedes nach Silverstone bereits gelaufen?
Trotz der genannten Tatsachen und des mittlerweile auf 32 Punkte herangewachsenen WM-Vorsprungs von Verstappen auf Hamilton, ist sich Horner sicher, dass der WM-Kampf noch lange nicht erzählt ist. Selbst wenn es Ihnen gelingen sollte, Mercedes trotz neuem Update auch in Silverstone hinter sich zu lassen.
"Wir haben nicht mal die Hälfte der Saison absolviert. Es gibt bei den verschiedenen Formaten und den ganzen verblieben Strecken noch viele Punkte zu vergeben. Es ist noch alles offen. Die 32-Punkte-Führung kann bereits nach einem Wochenende fast komplett weg sein. Wir nehmen also nichts für selbstverständlich", schlägt Horner in die Kerbe von Mercedes-Teamchef Toto Wolff, der davon sprach, dass Verstappen und Hamilton fast nur durch einen Ausfall voneinander getrennt seien.
Damon Hill: Großbritannien GP sehr wichtig für WM-Kampf
Auch Damon Hill blickt dem Silverstone-Rennen gespannt entgegen. Das liegt zum einem an dem neuen Sprint-Qualifying, aber vor allem an der Unsicherheit, wie stark hier Mercedes nach der doch recht deutlichen Spielberg-Deklassierung auftritt.
Denn gerade weil Mercedes in den letzten Jahren vor allem in Silverstone der Konkurrenz davonfuhr, spricht der Weltmeister von 1996 dem bevorstehenden Grand Prix eine entscheidende Rolle zu, die den Rest der Saison prägen könnte: "Du musst sagen, dass sich das Blatt zuletzt gegen Mercedes gewendet hat. Silverstone wird also sehr wichtig."
Hill geht dennoch davon aus, dass das Kräfteverhältnis aktuell enger ist, als viele annehmen. "Lewis hatte in Österreich ein Problem mit seinem Auto, das viel Zeit gekostet hat. Das Resultat ist womöglich also nicht repräsentativ. Es hätte also enger ausfallen könnten, als es letztlich war." Wie nah es letztlich an der Spitze zugehen wird, zeigt sich allerdings erst auf der Strecke selbst.
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