Mercedes erlebte zuletzt schwierige Wochen. Nachdem Lewis Hamilton den besten Saisonstart seiner bisherigen Karriere hinlegen konnte, klappte beim deutschen Werksteam plötzlich nur noch recht wenig. Die vergangenen fünf Grands Prix gingen allesamt an Rivale Red Bull, die mit Max Verstappen in Spielberg außerhalb jeder Reichweite waren.

Mercedes führt den zuletzt großen Rückstand vor allem auf die Streckecharakteristik des Red Bull Rings zurück. In Silverstone dagegen soll mit einem neuen Update alles besser werden. Hamilton ist sich jedoch nicht sicher, ob das reicht, um die Bullen zu stoppen.

Mercedes zuletzt ohne Chance gegen Red Bull

Mercedes macht aktuell schwierige Zeiten durch. Konnte das Team zu Saisonbeginn noch von Fehlern Red Bulls profitieren, ist es jetzt der österreichische Rennstall, der Siege am Laufband produziert. Vor allem in Spielberg war für Mercedes einfach kein Kraut gewachsen - der Rückstand in den beiden Österreich-Rennen eklatant.

"Wir versuchen jede Woche, das Maximum aus dem Auto herauszuholen, das aus irgendeinem Grund nicht so gut läuft. Wir hoffen, dass es in den nächsten Rennen besser wird", fasst Hamilton die aktuelle Situation zusammen. "Max fährt da vorne herum und es gibt nicht viel, das ich dagegen machen kann."

Mercedes-Angststrecke in Spielberg für Rückstand verantwortlich?

Ganz so dramatisch sieht das allerdings nicht jeder bei Mercedes. Der zuletzt vorgefundene Rückstand gegenüber Red Bull sei schließlich vor allem auf die besondere Streckencharakteristik zurückzuführen. "Das Auto hat in Österreich nicht besonders gut funktioniert. Es war also schwierig, die richtige Balance zu finden und die Ingeniuere und Fahrer haben sehr hart daran gearbeitet", erklärt Mercedes-Ingenieur Andrew Shovlin im 'Renn-Debrief' zum Österreich GP.

"Es ist fair zu sagen, dass Österreich eine Strecke ist, wo wir uns über die Jahre hinweg schwergetan haben. Das ist eine Strecke, die unserem Auto offenbar nicht so gut liegt. Silverstone auf der anderen Seite ist eine, wo es für uns tendenziell sehr gut läuft und die Lewis sehr genießt", erklärt Shovlin.

Unbegründet sind diese Aussagen nicht. Wenn Mercedes in den Vergangenen Jahren auf einem Kurs schlagbar war, dann war es der Red Bull Ring. Ganz anders dagegen sah es in Silverstone aus. Der nordwestlich von London gelegene Kurs war bisher absolutes Mercedes-Territorium. Auch aufgrund dessen Hochgeschwindigkeitscharakteristik, wie Shovlin betont.

Mercedes bringt in Silverstone ein neues Update für den W12, Foto: LAT Images
Mercedes bringt in Silverstone ein neues Update für den W12, Foto: LAT Images

Das beurteilt auch Red-Bull-Motorsportberater Dr. Helmut Marko so: "Silverstone war in der Vergangenheit absolutes Mercedes-Land. Da haben wir vorheriges Jahr nur durch die Reifenproblematik ein Rennen gewinnen können."

Andrew Shovlin: Bringen ein 'ziemlich aufregendes' Update

Hinzukommt, das Mercedes im Rahmen des Österreich GP bereits ankündigte, für den Großbritannien GP ein neues Update zu bringen, das dabei helfen soll, gegen Red Bull zurückzuschlagen. "Wir freuen uns auf Silverstone. Wir kommen mit einem guten Update, dass ziemlich aufregend ist", blickt Shovlin den kommenden Grand Prix mit Spannung entgegen. "Wir sind optimistisch, dass das Wochenende besser lafuen wird."

Auf jenes Update angesprochen zeigt sich Lewis Hamilton dagegen nicht ganz so zuversichtlich. Zu groß war zuletzt der Rückstand auf Rivale Red Bull. "Es wird etwas kommen, das aber nicht reichen wird, um die Lücke zu schließen. Wir müssen also weiterarbeiten", so der Brite.