Sebastian Vettels steile Formkurve schien auch in den Trainings der Formel 1 für den Steiermark GP nicht abzufallen. Im 2. Freien Training belegte der Aston-Martin-Pilot in Österreich einen starken sechsten Platz. Teamkollege Lance Stroll machte das Teamergebnis der Briten als Achter perfekt, doch Vettel will noch nicht so recht an die Sause in Grün glauben. Sein Gefühl spricht eine andere Sprache als die Ergebnisse am Freitag.

"Ich glaube, wir müssen noch ein bisschen zulegen. Insgesamt bin ich noch nicht ganz zufrieden", so Vettel mit Bick auf die Trainingsresultate. Am Vormittag hatte er im FP1 nur die 14. Position belegt, während Stroll als Achter bereits in den Top-10 auftauchte. In der zweiten der beiden 60-minütgen Sessions gelang dann auch Vettel der Anschluss an die Spitze des Verfolgerfeldes. Dieses wurde mit McLaren-Pilot Daniel Ricciardo auf Rang zwei und Alpine-Fahrer Esteban Ocon gleich dahinter angeführt.

Vettel fehlten im direkten Vergleich auf den Soft-Reifen nur anderthalb Zehntel auf die Top-Zeiten im Mittelfeld. "Es ist ja auch eine kurze Runde und deshalb sind die Abstände extrem gering", relativiert er das Kräfteverhältnis auf dem 4,318 km langen Red Bull Ring sogleich. Darüber hinaus sei ihm eine starke Runde gelungen, welche für den positiven Eindruck am Freitag sorgt.

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Aston Martin kämpft mit Rennpace

"Auf eine Runde war es ganz okay und ich habe die Runde auch gut getroffen", erklärt er. Vor einer Woche war am Freitag das genaue Gegenteil der Fall. Trotz guten Gefühls sprang keine Rundenzeit heraus, woraufhin Vettel die schlechte Position im Klassement herunterspielte. Obwohl es diesmal klappte, dämpft er die Erwartungen für den Samstag. "Es täuscht vielleicht heute noch ein bisschen."

Vor allem bei der Rennpace sieht er Nachholbedarf. "Die Pace auf eine Runde sah etwas besser aus, aber am Longrun müssen wir noch etwas arbeiten", so der 33-Jährige. "Es fehlt an allem ein bisschen. Wir waren nicht so schnell, wie wir sein wollten , sowohl auf den Geraden als auch in den Kurven. Es ist schwierig, alles auf einmal zu haben aber ich werde es den Ingenieuren weitergeben und dann schauen wir, was dabei herauskommt."

In Le Castellet gelang Aston Martin nach durchwachsenen Trainings ein starkes Rennen, in dem beide Fahrer von außerhalb der Top-10 in die Punkte fuhren. Auch diesmal scheint das Team die Schwachstellen zumindest schon identifiziert zu haben: "Das Wichtige ist, dass wir wissen, wo wir uns verbessern müssen. Das Schwierige ist, es dann auch umzusetzen."

Vettel hofft auf Regen und Q3-Einzug

Die Zielsetzung für das Qualifying bleibt trotz der Skepsis der Einzug ins Q3. "Ich glaube trotzdem, dass wir eine gute Chance haben, wenn wir unsere Hausaufgaben machen. Ich glaube, dann können wir um die Top-10 fahren", so Vettel, der seinen sechsten Platz aus dem FP2 sofort mit Kusshand nehmen würde: "Wenn wir morgen um diese Position herum landen, ist das ein sehr gutes Ergebnis."

Sollte der notwendige Schritt beim Setup nicht gelingen, hofft Vettel auf Hilfe vom Wetter. Für den Samstag sind in Spielberg mit einer Wahrscheinlichkeit von 40 Prozent Regenschauer vorhergesagt. "Wir haben Sommer und sind hier in den Bergen, da gibt es immer lokale Schauer", sagt er. "Es würde mich nicht stören, wenn wir im Nassen fahren. Wir hatten davon bisher nicht viel, außer das Bisschen in Imola."