Daniel Ricciardo tut sich bei McLaren noch immer schwer. Zwar führt der Australier im Qualifying-Duell gegen Teamkollege Lando Norris, das allerdings vor allem wegen ungünstiger oder unnötiger Umstände für den Briten, darunter ein Track-Limit-Verstoß oder eine Behinderung durch Nikita Mazepin. In Portugal allerdings schied Ricciardo etwa schon im Q1 aus, aktuell lässt es sich auch in Monaco alles andere als optimal an. In beiden Trainings am Donnerstag landete der 31-Jährige gerade einmal auf P15, mit jeweils rund einer Sekunde Rückstand auf Norris.

Das Fürstentum betont die Eingewöhnungsprobleme Ricciardos mit dem McLaren MCL35M nur noch mehr. Ausreden sucht der Australier dafür gar nicht erst. „Ich werde nicht lügen. Es ist recht sensibel. Das frustrierende ist, dass es sich anfühlt, als erfordere es einen ganz bestimmten Fahrstil. Und wenn du das nicht machst und nicht richtig hinbekommst, dann ist es wie heute - überhaupt nicht schnell. Da muss ich noch richtig begreifen“, sagt Ricciardo.

Norris erklärt: Sainz auch mit kniffligem Auto schnell

Warum sich der immerhin siebenmalige GP-Sieger mit Red Bull bei McLaren derart herumquält, erklärt nun Teamkollege Norris mit einem direkten Vergleich zum Vorgänger Ricciardos bei McLaren, Carlos Sainz. „Ihre Fahrstile sind sehr verschieden. Es gibt viele Unterschiede“, sagt der 21-Jährige. „Wie ich es bisher gesehen habe, will er ein Auto, das ihm wirklich liegt, vielleicht dieses kleine bisschen mehr. Carlos war gut darin, ein Auto zu fahren, das nicht immer leicht zu fahren war. Da war er sehr gut.

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Dieses Talent zeigt sich aktuell auch bei Ferrari. Ob der SF21 nun knifflig zu fahren ist oder nicht, einmal dahingestellt - zumindest besser und schneller in Fahrt ist Sainz bei seinem neuen Team gekommen. Für einige Experten macht der Spanier den besten Job aller Piloten, die ihm Winter den Rennstall wechselten.

Lando Norris: Für Ricciardo muss das Auto perfekt passen

Ricciardo liegt dabei eher auf dem Niveau Sebastian Vettels. Beide fühlen sich längst noch nicht als Einheit mit dem Auto. Gerade das brauche allerdings speziell Ricciardo, um sein wahres Gesicht zeigen zu können, so Norris. „Daniel ist sehr, sehr schnell, wenn er das Auto um sich hat und wenn ihm alles liegt. Aber sobald es ein paar Probleme gibt, neigt er dazu, ein bisschen Vertrauen zu verlieren - wie die meisten Fahrer. Das haben manche Fahrer einfach etwas mehr als andere. Das ist eine Vertrauenssache“, erklärt der WM-Vierte.

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Dass Ricciardo den Stein der Weisen früher oder später finden wird, erwartet Norris ganz klar. „Daniel muss sich bei McLaren nicht mehr beweisen. Er hat in seiner Karriere schon bewiesen, dass er ein extrem guter Fahrer ist“, sagt der McLaren-Youngster.