Beim Großen Preis von Portugal der Formel 1 vor einer Woche erlebte Alpine seine Wiederauferstehung. Nach einem schwierigen Saisonstart erreichten Fernando Alonso und Esteban Ocon erstmals aus eigener Kraft das Ziel in den Punkterängen. Beim Spanien-Grand-Prix Barcelona lautete also die große Frage, ob der britisch-französische Rennstall diese Form auch untermauern kann. Im Qualifying lautete die Antwort: Ja.

Alpine: Beide Fahrer in Q3

In Spanien erreichten Alonso und Ocon das letzte Qualifying-Segment und sicherten sich so die beste Ausgangssituation, die das Team in dieser Saison vorfand. Bisher war in jeder Qualifikations-Session immer nur einer der beiden Piloten ins letzte Segment vorgedrungen. Vor allem für Fernando Alonso hätte Q3 in Spanien aber besser laufen können. Denn der Doppelweltmeister kam aufgrund von viel Verkehr nicht über Rang 10 hinaus.

Q3: Alonso bleibt im Verkehr hängen

Alonso startete mit einem entscheidenden Nachteil in das finale Qualifying-Segment. Der Asturier hatte nur noch einen Satz Soft-Reifen zur Verfügung und absolvierte somit den ersten Run auf gebrauchten Pneus, womit er chancenlos war und sich nur auf dem zehnten Rang einreihte.

Die Hoffnungen des einzigen Renault-Weltmeisters lagen also auf dem zweiten Outing. Doch dort wurde ihm der dichte Verkehr zum Verhängnis. "Ich musste vor der letzten Kurve anhalten, weil fünf Wagen vor unserer Gruppe unterwegs waren. Meine Reifen waren danach komplett kalt", erklärte der Spanier die entscheidende Situation kurz vor Ablauf der Zeit.

Alonso überquerte die Linie mit etwa einer Sekunde auf der Uhr. Hinter ihm erwischte es Daniel Ricciardo der überhaupt zu spät über die Linie kam, noch eine Spur schlechter, Unterschied machte es allerdings keinen. Alonso konnte sich auf seinen eiskalten Pirellis auf der zunehmend langsameren Piste zwar verbessern, blieb aber auf Rang 10. Alonso und Ricciardo waren nicht die einzigen, denen das Bummeln der Konkurrenten im letzten Sektor zum Verhängnis wurde. Lando Norris beispielsweise blieb im ersten Qualifying-Abschnitt hinter Nikita Mazepin stecken und verlor einen wichtigen Reifensatz.

Ocon prognostiziert: Kampf mit Ferrari und McLaren

Esteban Ocon auf der anderen Seite hatte im letzten Qualifikations-Abschnitt keine Schwierigkeiten mit anderen Fahrzeugen und brachte im ersten Run das ganze Potenzial seines A521 auf die Strecke. Der zweite Versuch verlief zwar nicht so einwandfrei, da die Strecke aber allgemein nachließ, reichte es dennoch zu Startplatz 5.

Woher die plötzliche Leistungssteigerung seines Boliden in Portugal und Spanien kommt, konnte er sich aber nicht einwandfrei erklären. "Es ist wohl ein Mix aus den Updates und einem besseren Verständnis für den Wagen", mutmaßte der Franzose.

Aufgrund ihrer Startpositionen starten beide Alpine-Piloten mit verschiedenen Zielstellungen in den Großen Preis von Spanien. Ocon kündigte an, dass er sich in der Lage fühlt mit den McLarens und dem Ferrari-Duo mitzukämpfen. "Es wird nicht einfach werden, aber ich denke wir können auch das restliche Jahr um "Best-of-the-Rest" mitkämpfen."

Schlechte Ausganslage: Alonso pessimistisch

Alonso hingegen hat ist durch seinen schlechteren Startplatz gezwungen, die Augen nach hinten zu richten. "P10 ist nicht ideal, weil man einerseits auf alten Reifen startet und dazu noch auf der dreckigen Seite der Startaufstellung", befürchtete Alonso. Seine Zielsetzung ist dementsprechend gedämpft: "Ich werde versuchen in die Punkte zu kommen, aber das wird sehr schwierig."