Bei Red Bull gibt es nach dem Formel-1-GP von Portugal nur ein großes Thema: Track Limits. Nicht nur bei Max Verstappen, auch beim zweiten Auto von Sergio Perez, der im Rennen mit einem vierten Platz sein bisher bestes Ergebnis für sein neues Team einfahren konnte.
Wäre aber mehr drin gewesen? Perez verlor in der Startphase viel Zeit hinter Lando Norris, der sich beim Safety-Car-Restart vorbeigedrückt hatte. Abseits der Strecke, beklagt sich Red Bull. Einer Klage, mit der sie bei der FIA bereits abgeblitzt sind.
Perez & Red Bull kommen mit Track-Limits-Protest nicht weit
Die Startphase hatte es nicht gut gemeint für Perez, der schon beim eigentlichen Rennstart auf der schmutzigen Seite des Grids keinen Grip fand und seinen vierten Platz erst an Carlos Sainz verlor. Beim Restart schlug Perez in Kurve eins erst zurück und drückte sich am Ferrari wieder vorbei, aber nach einem Quersteher hatte er den McLaren von Lando Norris im Heck.
Der rutschte seinerseits mit allen vier Rädern in Kurve vier über den Kerb, als er dem langsamen Perez auswich. Er blieb am Gas, war aber noch nicht neben Perez. Erst in der Anbremszone der nächsten Kurve setzte er sich links daneben, und ging vorbei. "Ich dachte, er sei komplett abseits der Strecke und habe mich nicht verteidigt", rechtfertigt sich Perez, und muss gestehen: "Das war nicht der Fall, das habe ich wohl falsch eingeschätzt."
"Er hat ihn vollends abseits der Strecke überholt, wieder Track Limits ohne Konstanz", stimmt Teamchef Christian Horner zu. Red Bull brachte den Vorfall noch während dem Rennen zur Rennleitung. Dort blitzte man ab. "Lando hat Sergio nicht außerhalb von Kurve vier auf der Strecke überholt", hält Rennleiter Michael Masi fest. "Es war ein Überholmanöver auf der Bremse in Kurve fünf rein am Ende der DRS-Zone."
Perez nach schlechtem Restart in Portugal zu weit weg
"Das ist ein bisschen schade, das hat mich mein Rennen gekostet", glaubt Perez. "Ich war lange hinter Lando, es hat einige Runden gedauert, um an ihm vorbeizukommen. Danach war die Pace gut, das war nur ein bisschen zu spät."
Für einen Großteil des Rennmittelteils fuhr Perez dann zehn Sekunden hinter dem Führungstrio von Verstappen und den beiden Mercedes hinterher. Zumindest verlor er, sobald er sich von Norris befreit hatte, aber keine Zeit mehr, was Christian Horner positiv stimmt: "Kaum hatte er freie Fahrt, fuhr er die gleichen Zeiten wie die Führenden, teils sogar schnellste Runden. Er kommt langsam rein."
Aber mit herkömmlichen Strategien war ein Podium nicht mehr zu machen. Red Bull ließ ihn also für einen ewig langen ersten Stint auf dem Medium draußen. Wäre ein Safety Car gekommen, so hätte Perez abstauben können, aber es kam nicht. Die Reifen wurden immer schlechter, die Zeiten auch, und als er nach seinem Boxenstopp 15 Runden vor Schluss zurück auf die Strecke kam, war er fast 30 Sekunden zurückgefallen.
Es wurde ein einsamer vierter Platz. Ein Versuch, noch die schnellste Runde zu ergattern, wurde von Valtteri Bottas durchkreuzt. Trotzdem ist Perez' Fazit positiv, erst recht nachdem er am Samstag noch gar nicht mit dem Red Bull zurechtgekommen war. Die Richtung stimmt: "Heute war ich glücklicher mit dem Auto. Es ist noch viel Arbeit vor uns, aber von meiner Seite fühle ich mich komfortabler im Auto, komme mehr in den Rhythmus."
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