Es war ein eigenartiges Qualifying zum dritten Lauf der Formel-1-Weltmeisterschaft 2021: Sowohl Lewis Hamilton, als auch Max Verstappen fuhren im Zeittraining zum Portugal GP schneller als der spätere Pole-Setter Valtteri Bottas. Blöd nur: Hamilton fuhr seine schnellste Zeit im Q2, Verstappens eigentliche Pole-Runde im Q3 wurde gestrichen, weil er über die Streckenbegrenzung hinausfuhr.

"Es war einfach schwierig, den Grip zu finden. Diese Kurve geht Vollgas, aber plötzlich ist das Auto völlig aus dem nichts ausgebrochen. Dadurch bin ich ein bisschen weit rausgekommen", erklärt der Red-Bull-Pilot. Teamkollege Sergio Perez machte zuvor im Qualifying die gleiche Erfahrung. Der Mexikaner konnte seinen RB16B aber nicht mehr halten und drehte sich ins Kiesbett.

Max Verstappen: Pole-Zeit wegen Track Limits gestrichen

Verstappen konnte seinen Boliden einfangen, verlor dabei auch nicht merklich Zeit, verließ aber die Strecke mit allen vier Reifen. Die Rennleitung strich seine Zeit von 1:18,209 Minuten umgehend. Doch Verstappen hatte noch einen Versuch. "Ich dachte, ich könnte die Zeit einfach nochmal fahren", so der selbstbewusste Niederländer.

Im zweiten Versuch in Q3 blieb die Stoppuhr bei Verstappen aber erst nach 1:18,746 Minuten stehen. Damit reihte er sich auf Platz drei ein. Bitter: Seine gestrichene Rundenzeit hätte für Pole gereicht. Am Ende ging Startplatz eins mit 1:18,348 Minuten an Valtteri Bottas.

Sebastian Vettel bremst zweite Verstappen-Attacke

Doch warum konnte der 23-Jährige seine Rundenzeit nicht reproduzieren? "Ich war innerhalb einer Zehntel und habe dann im letzten Sektor alles verloren", ärgert er sich. "Ein Aston Martin war vor mir und hat sich dann auch noch meinen Windschatten genommen."

Der Aston Martin war Sebastian Vettel. Der vierfache Formel-1-Weltmeister nahm gerade Anlauf auf seine fliegende Runde. Dabei ging er Verstappen recht zögerlich aus dem Weg. Statt früher Gas zu geben und Verstappen Windschatten zu spenden, wollte Vettel selbst vom Windschatten profitieren. "Das war chaotisch, aber es ist nun mal so", so Verstappen.

Verstappen motzt weiter über Streckenverhältnisse

Mehr noch als seine gestrichene Rundenzeit und Vettel regte sich Verstappen aber über die Strecke auf. Seit der Neuasphaltierung kommt der Red-Bull-Star mit Portimao auf keinen grünen Zweig mehr. Vor dem GP im vergangenen Jahr machte er einen privaten Ausflug im Cup-Porsche an die Algarve. "Danach gehört die Strecke zu meinen Top-3-Lieblingsstrecken", berichtet Verstappen.

"Dann kam der neue Asphalt und seither macht es mir einfach keinen Spaß mehr", so Verstappen. "Das ganze Wochenende hatte ich schon Probleme mit der Balance und ich habe - nur wegen der Verfassung der Strecke - keine einzige Runde hier genossen. Das Layout ist der Wahnsinn, aber mit dem Grip, den wir hier haben, macht es einfach keinen Spaß."