Rückschlag für Alfa Romeo Racing vor dem Heimrennen in Imola. Im Qualifying zum Emilia Romagna Grand Prix 2021 der Formel 1 schieden Kimi Räikkönen und Antonio Giovinazzi bereits im ersten Abschnitt vorzeitig aus. Wie im Vorjahr. 2020 war das allerdings der Standard.

Starke Testfahrten in Bahrain und die Bestätigung beim Saisonstart an selber Stelle ließen die Fans der Hinwiler Sauber-Truppe zuletzt allerdings auf einen Aufschwung hoffen. Nur eine strecken-spezifische Nebelkerze, wie etwa Williams hoffte? Die Ergebnisse in Imola können alarmieren, zumal plötzlich Williams auftrumpfte.

Kimi Räikkönen angfressen: Zu langsam

"Das war heute unser Speed, das Auto fühlte sich brauchbar an, aber wir waren offensichtlich zu langsam", summierte ein ziemlich angefressener Räikkönen bei Motorsport-Magazin.com nach P16 im Qualifying. „Es ist sehr eng, wir haben einen Platz im Q2 nur um eine Zehntel verpasst. Das ist dann genug, um früher rauszufliegen als erwartet.“

Die Ansprüche bei Alfa-Sauber sind also wieder klar gestiegen. Erst recht, nachdem man sich zuvor zumindest mit dem Freitagstraining in Imola zufrieden gezeigt hatte. Immerhin knapp war es tatsächlich. Keine zwei Zehntel fehlten Räikkönen auf das rettende Ufer in Q1. Giovinazzi, P17, fehlten zwar noch einmal zwei Zehntel, allerdings würde die letzte Runde des Italieners von Nikita Mazepin ruiniert.

Giovinazzi tobt: Mazepin hat meine Runde zerstört

Der Russe hatte Giovinazzi auf der Hauptgeraden überholt, als beide gerade ihren letzten Versuch gestartet hatten. Klarer Verstoß gegen das Gentlemens Agreement unter den Fahrern. „Es ist ganz klar. Wir haben ein Abkommen mit allen Fahrern, dass du eine Lücke lassen musst, wenn du deine Runde beginnst. Das war nicht korrekt“, poltert der Italiener bei Motorsport-Magazin.com. „Er war direkt hinter mir oder sogar neben mir. Damit hat er meine Runde zerstört. Ich weiß nicht, warum er sowas macht.“

Ohne den Vorfall wäre Q2 nicht ausgeschlossen gewesen, glaubt Giovinazzi. „Wir waren ja vorher auf P14, wir hatten also die Chance.“ Allerdings hat der Italiener auch erkannt, dass es für Alfa generell nicht mehr so gut lief wie in Bahrain. „Es ist eine andere Strecke, es ist kälter. Sieht aus, als wären alle hier enger zusammen“, erklärt Giovinazzi. Räikkönen will noch keine Schlüsse ziehen, ob der Rückfall in Imola oder die Stärke in Bahrain lediglich streckenspezifisch gewesen seien. „Keine Ahnung, das Qualifying ist gerade erst vorbei. Abwarten“, knirscht der Finne.

Alfa Romeo überzeugt: Nur Potential nicht gezeigt

Giovinazzi relativiert derweil das Doppel-Aus generell. „So viel haben wir nicht verloren, und gestern keinen guten Tag. In FP3 habe ich keine Runde zusammenbekommen, und jetzt auch nicht. Wir haben nur unser Potential nicht gezeigt." Daran sei vor allem schlicht Mazepin schuld. „Es ist schade, denn wir hatten gestern die Pace im Auto. Wir hätten ein gutes Ergebnis haben können.“

Das erscheint im Rennen nun so gut wie ausgeschlossen. Immerhin lässt sich in Imola nur schwer überholen. Doch Alfa Romeo verweist auf 2020. Vor einem Jahr habe man sogar von noch weiter hinten Punkte erzielt. Tatsächlich: Von den Rängen 18 und 20 fuhren Räikkönen und Giovinazzi auf P9 und P10.

Konter im Rennen? Trotz Imola 2020 geschafft

Leicht werde eine Wiederholung allerdings sicher nicht - auch nicht mit dem, so glaubt Sauber weiter fest, deutlich besseren Paket des C41. „Wir müssen jetzt schauen, was wir morgen noch ausrichten können. P17 ist nicht ideal, du kannst hier nur sehr schwer überholen“, sagt Gionvinazzi. „Aber wir haben 2020 auch noch Punkte geholt - von ganz hinten! Wir werden nicht aufgeben.“

Räikkönen sieht das ähnlich, hofft allerdings auf die Rennpace. Die Probleme sollen nämlich vor allem auf eine schnelle Runde und nur am Samstag aufgetreten sein. „Wenn wir nach gestern gehen, dann scheinen wir im Renntrimm stärker zu sein“, sagt der Finne. „Aber es ist auch nicht leicht, hier zu überholen ... Schauen wir einfach, was wir im Rennen herausholen können. Wir geben unser Bestes.“

Imola-Pole verschenkt: Setzt der WM-Druck Verstappen zu? (09:20 Min.)