Sergio Perez' erstes Formel-1-Rennen mit Red Bull erlebte zuletzt in Bahrain einen holprigen Start. Im Qualifying flog er schon im zweiten Segment mit drei Zehntel Rückstand auf Benchmark Max Verstappen raus, und am Sonntag musste er sich nach einem Defekt in der Aufwärmrunde von ganz hinten mühsam zurück auf den fünften Platz kämpfen.

Besonders die Qualifying-Leistung enttäuschte, denn Verstappen holte die Pole. Perez hatte sich wie sein Teamkollege auf den Medium-Reifen für Q3 zu qualifizieren versucht, um einen Vorteil für die Renn-Strategie zu bekommen. Daran war er aber gescheitert. Drei Zehntel auf Verstappen, und drei Hundertstel auf die Top-10 fehlten. Schuld will Perez aber nicht selbst sein - es soll das Auto gewesen sein.

Defekte Red-Bull-Bremse stoppt Perez im Qualifying

Drei Wochen später können Red Bull und Perez nämlich nach Analysen vermelden: Es gab ein Bremsproblem am RB16B. "Jetzt verstehen wir, was schiefgegangen ist. Ohne das Problem hätte ich glaube ich definitiv weiterkommen sollen", meint Perez in Imola.

Um seine eigene Qualifying-Pace macht sich Perez also keine Sorgen. "Nein, nicht wirklich", verneint er die Frage, ob er denn noch Probleme habe, die Medium-Taktik eines Top-Teams umzusetzen. "Wir hätten die Strategie nach der ersten Runde ändern können. Aber ich war zuversichtlich, weil ich in einer Kurve allein drei Zehntel mit einem Fehler verloren habe."

Perez will weiter Risiko im Qualifying

Dann kam das Bremsproblem, und Perez blieb auf dem elften Platz hängen. Deswegen will er in Imola im Qualifying nicht automatisch auf Nummer sicher gehen und im Q2 Soft-Reifen aufziehen, nur um unter die Top-10 zu kommen. Schließlich müsste er dann das Rennen mit dem weniger haltbaren Soft starten, was oft ein Strategie-Handicap ist.

Perez am Donnerstag im Imola-Paddock, Foto: LAT Images
Perez am Donnerstag im Imola-Paddock, Foto: LAT Images

"Wenn du das Auto hast, um das bestmögliche Resultat zu holen, dann musst du auf der bestmöglichen Strategie sein", stellt Perez klar. "Wenn das bedeutet, dass wir weiter ein paar Risiken eingehen müssen, dann machen wir das. Nachdem wir dachten, dass wir die Pace hätten, war es auf jeden Fall das richtige Vorgehen."

Perez macht Fortschritte im Red Bull

Trotzdem gesteht Perez zugleich auch ein, dass er im Red Bull nach nur einem Rennen noch nicht vollends angekommen ist: "Ich glaube, wir machen gute Fortschritte. Wir hatten Zeit zur Analyse der Daten, und wir sehen schon einige Bereiche, wo wir uns verbessern können. Ich freue mich schon auf Imola, das ist eine ganz andere Strecke."

Bis jetzt fuhr Perez den neuen Red Bull schließlich nur in Bahrain. Das Ziel ist jetzt, das Gelernte auch auf einer neuen Strecke umzusetzen und so den nächsten Schritt zu machen. Teamkollege Verstappen hilft als Setup-Referenz: "So wie er das Auto fährt, und welche Probleme er auch hat. Das ist denke ich ein Schlüssel - nicht zu weit von ihm weggehen. Er hat eine sehr gute Basis, wenn es darum geht, alles aus dem Auto rauszuholen, also denke ich, dass wir uns so gut wie möglich in diesem Arbeitsbereich bewegen müssen.

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