Schon länger werden Spekulationen darüber angestellt, wer in der Formel-1-Saison 2022 für Mercedes an den Start gehen wird. Spätestens seit dem Großen Preis von Sakhir in der vergangenen Saison, als George Russell als Ersatzpilot für Lewis Hamilton beim Weltmeister-Team überzeugte, wird der Williams-Fahrer und Mercedes-Junior als heiße Aktie für gehandelt.

McLaren-CEO Zak Brown brachte vor wenigen Wochen noch einen weiteren Namen ins Spiel: Max Verstappen. Er und George Russell würden seiner Ansicht nach ab 2022 bei Mercedes fahren. Dabei hat der Niederländer eigentlich einen langfristigen Vertrag bei Red Bull, der bis zur Saison 2023 andauert. Aber nur eigentlich. Denn im Winter wurde bereits bekannt, dass Verstappen in seinem neuen Vertrag, der ab der Formel-1-Saison 2021 wirksam ist, über eine Ausstiegsklausel verfügt.

Ein möglicher verfrühter Wechsel würde als voraussetzen, dass Verstappen nicht in der Lage ist, bei Red Bull seine Ziele zu erreichen. Unter welchen Voraussetzungen die Klausel greift, kann aber nur gemutmaßt werden. Denn Red Bull hüllt sich darüber in Schweigen. Brown ist der festen Überzeugung, dass das eintreffen wird und Verstappen nach diesem Jahr Red Bull verlassen kann. "Ich glaube, Max ist am Ende des Jahres ein Free Agent", unterstrich der McLaren-Boss.

Nachdem seine Spekulationen in den letzten Wochen hohe Wellen schlugen, ruderte Brown aber wieder etwas zurück: "Das war nur meine Meinung. Ich habe keine Einblicke darin, was tatsächlich vorgeht. Es scheint aber eine logische Wahl für Mercedes zu sein, wenn beide Fahrer auf dem Markt sind und der Vertrag von Lewis Hamilton ausläuft."

Wolff attackiert Brown und Horner

Bei Toto Wolff kam die Äußerung des McLaren-Bosses nicht gut an. In einem Interview mit der Zeitung "Österreich" holte er zum Konter aus und schoss gegen Brown. Wolff sagte: "Brown ist wie Christian Horner. Die verbreiten einfach nur Shit." Wolff und Horner pflegen bereits in den vergangenen Jahren eine Rivalität der eigenen Art und sticheln immer wieder gegeneinander.

Wolff vertritt seine eigene Theorie: Nämlich, dass die Verstappen-Idee von Brown nicht einfach nur eine lapidar formulierte Meinung war, sondern dass der McLaren-CEO damit beabsichtigte Red Bull eins auszuwischen. Denn schließlich würde die Aktivierung der Ausstiegsklausel von Verstappen eine schlechte Performance der Bullen voraussetzen. "Ich glaube, Zak wollte damit dem Christian eine mitgeben", vermutete Wolff.