Grün ist das neue Pink. Mit Jahreswechsel ist die britische Traditionsmarke Aston Martin offiziell an die Stelle von Racing Point getreten. Die Verwandlung ist fast abgeschlossen, wenn sie auch keine vollumfängliche ist. Ein Großteil des Teams bleibt unter dem grünen Anstrich der gleiche alte Traditionsrennstall aus Silverstone.

Jetzt aber mit ordentlich Konzern-Support im Nacken, und mit einem vierfachen Weltmeister im Cockpit. Teamchef Otmar Szafnauers erste Statements nach der Verwandlung unterstreichen die langfristigen WM-Ambitionen des Teams. Dabei sollen Vettel, aber genauso sein etablierter Teamkollege Lance Stroll wichtige Rollen spielen.

"Mit einem neuen Namen, überzeugten Teilhabern, frischem Investment und mit einem erfahrenen Team haben wir denke ich alle Zutaten, um für noch mehr Podien und hoffentlich auch Siege zu kämpfen", ist Szafnauer zuversichtlich. "Am Ende von 2022 werden wir auch eine fantastische neue Fabrik in Silverstone haben, die dem Team den Platz und die Infrastruktur gibt, um unsere Ambitionen zu erfüllen."

Aston Martin aufgeregt über Vettel-Ankunft

Welche Ambitionen das sind? Hier hält sich das Team seit der Verpflichtung nicht zurück, und Szafnauer unterstreicht: "Mit Sebastian haben wir einen vierfachen Weltmeister, der erfahren darin ist, Teams auf dem Weg zu Siegen und im WM-Kampf zu helfen. Deshalb ist er so wichtig für uns. Er bringt die Sieger-Mentalität, und wir werden ganz sicher viel von ihm auf dieser Reise lernen."

Auf Vettels Juniorpartner Lance Stroll, der 2021 sein drittes Jahr mit dem Team bestreiten wird, vergisst Szafnauer aber nicht: "Mit Lance haben wir einen jungen, talentierten, hart arbeitenden Fahrer, der im Vorjahr seine bisher beste Saison fuhr und wirklich in allen Bereichen Schritte nach vorne gemacht hat."

"Wir wissen, dass er, wenn wir ihm das Werkzeug dafür geben, mehr als fähig ist, dem Team beim Erreichen der Ziele zu helfen", glaubt Szafnauer und fügt an: "Wir glauben auch, dass Sebastian das Beste aus Lance rausholen wird, und Lance umgekehrt Sebastian hart pushen wird. Daher freut uns unser 2021er-Lineup. Die ideale Mischung von Erfahrung, Sieger-Knowhow und rohem Talent."

Von Racing Point zu Aston Martin: Mammut-Aufgabe fürs Team

Für das Team aus Silverstone ist die Aston-Martin-Partnerschaft die größte Chance in der 30-jährigen Existenz. "Es ist der Start einer neuen Reise und ich kann die zusätzliche Energie im Team spüren", sagt Szafnauer.

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Nicht, dass es einfach wird. Oder dass der Start ins neue Zeitalter einfach war: "Es war eine Mammut-Aufgabe. Man vergisst leicht, dass wir die Grundlagen für eine brandneue Ära in einem sehr herausfordernden globalen Setting schaffen mussten, während wir zugleich diese Aufgaben mit unserer erfolgreichsten Formel-1-Saison balancieren mussten - inklusive eines Sieges und mehrerer Podien auf dem Weg zum vierten Platz in der Konstrukteurs-WM."

Aston Martin: Von Effizienz zum Top-Team

Das soll bald der Vergangenheit angehören, sagt Szafnauer: "Während die Herausforderung einst war, uns als das effizienteste Team im Feld zu etablieren, haben wir jetzt die aufregende Chance, uns als Top-Team zu etablieren, während wir weiterhin diese Effizienz erhalten."

"Gepaart mit einigen der kreativsten Köpfe im Geschäft, einer echten Racer-Mentalität und dem 'Wir-schaffen-das'-Ansatz, der uns über die Jahre so sehr geholfen hat, haben wir allen Grund, uns auf die Zukunft zu freuen", glaubt Szafnauer. "Wir haben uns eine Reputation erarbeitet, dass wir über unsere Gewichtsklasse hinaus kämpfen, also sind wir zuversichtlich, dass Aston Martin vom Start weg stolz machen können."