Mit einem kurzen Videoclip in den Sozialen Netzwerken kündigte Aston Martin am Neujahrstag den Start einer neuen Ära an. Am Donnerstag ist das Team einen weiteren Schritt in diese Richtung gegangen. Es hat mit Cognizant seinen Titelsponsor für die Formel-1-Saison 2021 und darüber hinaus vorgestellt. Offiziell wird es als Aston Martin Cognizant Formula One Team an den Start gehen.

"Die Rückkehr von Aston Martin in die Formel 1 nach mehr als 60 Jahren ist ein Meilenstein in der Geschichte des Sports", sagt Lawrence Stroll Vorsitzender des Aston-Martin-Teams. "Jeder weiß, wofür Aston Martin steht, aber das Formel-1-Team wird es uns ermöglichen, die Essenz der Marke an neue Orte zu bringen und auf den starken Grundlagen aufzubauen, die durch die vorherigen Umbennungen des Teams gelegt wurden. Ich bin sehr stolz darauf, dass wir dieses neue Kapitel mit der Unterstützung von Cognizant beginnen können. In der heutigen Welt, in der die digitale Revolution weitergeht, kann ich mir keinen geeigneteren oder wertvolleren Partner für die Zusammenarbeit mit uns vorstellen, um Aston Martin zu einem der größten Teams des Sports zu machen."

Cognizant ist ein IT-Dienstleister aus den USA. Es ist an der NASDAQ börsennotiert und beschäftigt weltweit mehr als 290.000 Menschen. Das Unternehmen löst BWT Hauptsponsor ab. Der österreichische Spezialist für Wasseraufbereitung hatte Racing Point in den vergangenen beiden Jahren auf den Fahrzeugen geworben und damit maßgeblich zur pinken Lackierung beigetragen. 2020 stieg BWT zum Namenssponsor auf und verknüpfte den sportlichen Erfolg des Teams mit sozialem Engagement. Es versprach, jedes Mal einen Brunnen in Gambia zu errichten, wenn Lance Stroll oder Sergio Perez Punkte einfuhren.

Für Brian Humphries, CEO von Cognizant steht fest: "Wir freuen uns sehr, Titelpartner des Formel-1-Teams Aston Martin Cognizant zu sein. Unsere globalen Marken haben viel gemeinsam. Wir sind beide innovative, zukunftsorientierte Unternehmen, die gerne schnell handeln, konzentriert bleiben und die Spitze anführen. Wir verstehen die unglaubliche Kraft der heutigen fortschrittlichen Technologien und wissen, wie sie genutzt werden können, um einzigartige Kundenerlebnisse zu erzielen. Wir freuen uns über die Versprechen, die diese tiefe und für beide Seiten vorteilhafte Partnerschaft beinhaltet."

Formel 1: Was kann Aston Martin 2021 erreichen?: (22:01 Min.)

Das Wirtschaftsmagazin Forbes listete Cognizant im Jahr 2020 auf Platz 533 seiner 'Fortune 2000'-Liste. Auf ihr verzeichnet es die weltweit 2.000 größten börsennotierten Unternehmen. Demnach hatte es einen Umsatz von 16,8 Milliarden US-Dollar und einen Gewinn von 1,8 Milliarden US-Dollar. Das Vermögen umfasst 16,2 Milliarden US-Dollar, während der Marktwert auf 31,8 Milliarden US-Dollar beziffert wird.

Jefferson Slack, der im Rennteam die Werbe- und Marketingabteilung leitet, zeigt sich zufrieden über den neuen Partner: "Dies ist ein ganz besonderer Moment, Cognizant als Hauptpartner zu begrüßen. Wenn wir diese Kultmarke wieder auf den Höhepunkt des Rennsports bringen, ist es äußerst motivierend, die Unterstützung eines echten Kraftpakets in Cognizant zu haben, einem Unternehmen mit fast 300.000 Mitarbeitern. Es ist ein multinationales Unternehmen, das mit einer großartigen Vision von Brian Humphries und dem Führungsteam weltweit eine echte Wirkung erzielt. Cognizant wird ein wesentlicher Bestandteil unseres zukünftigen Erfolgs sein und ein Partner im wahrsten Sinne des Wortes sein, der seine Fähigkeiten als Agent für die digitale Transformation freisetzt. Wie Aston Martin ist es ein Unternehmen mit aggressiven Zielen und Ambitionen, das im globalen Rampenlicht der Formel 1 florieren wird."

Wie das Auto für die kommende Saison aussehen wird, verriet das Team des britischen Sportwagenbauers noch nicht. Im März soll die Lackierung am Hauptsitz in Gaydon vorgestellt werden. Dort werden auch Sebastian Vettel und Lance Stroll ihre ersten Auftritte für das Team haben.

Fahrer und Teamspitze freuen sich auf Saisonstart

Teamchef Otmar Szafnauer betont, dass die neue Partnerschaft eine substanzielle Bedeutung für die Zukunft des Rennstalls hat: "Wir sind nur noch zwei Monate vom Saisonstart entfernt. Es ist also fantastisch, die neue Ära von Aston Martin in der Formel 1 zu feiern, indem wir Cognizant als unseren Titelpartner begrüßen. Innovation und Technologie sind zentrale Säulen für jedes Formel-1-Team. Diese langfristige Partnerschaft ist mehr als nur ein Name. Da eine neue Fabrik bereits im Bau ist, werden das Know-how und die Ressourcen von Cognizant in allen Bereichen unseres IT-Betriebs einen Mehrwert schaffen und einen wertvollen Beitrag zu unserer Leistung auf der Strecke leisten."

Stroll, der vor der Saison 2019 zum Team hinzugestoßen ist, freut sich darauf, auf die Erfolge der vergangenen Saison anzuknüpfen. Er fuhr in der Türkei die erste Pole Position für Racing Point heraus. Sein damaliger Teamkollege Sergio Perez gewann beim Sakhir GP erstmals. "Aston Martin wieder in der Formel 1 zu sehen, ist eine große Sache - insbesondere mit einem neuen Titelpartner, Cognizant. Immer wenn ich in der Fabrik bin, spürst du das Kistern und die Energie. Wir sind bereit. Das Team ist so hungrig und ich kann es kaum erwarten, die Saison zu beginnen", sagt der Kanadier.

Lance Stroll fuhr in der Türkei erstmals eine Bestzeit in der Qualifikation, Foto: LAT Images
Lance Stroll fuhr in der Türkei erstmals eine Bestzeit in der Qualifikation, Foto: LAT Images

Nach zuletzt schwierigen Jahren bei Ferrari steht Vettel bei Aston Martin vor einem Neuanfang. "Ich kann es kaum erwarten, mit Team zusammenzuarbeiten. In den nächsten Monaten gibt es so viel zu entdecken, und ich bin unglaublich entschlossen, dieses Team noch erfolgreicher zu machen. Bevor wir es wissen, werden wir beim ersten Rennen diesen berühmten Namen wiedersehen, wo er hingehört. Ich bin stolz, Teil dieser Reise zu sein", so der vierfache Weltmeister über seine neue Heimat in der Formel 1.

Aston Martin wird die Formel 1 wohl mehr als Marketingplattform nutzen als die viele Mitbewerber. Im November 2020 kamen Gerüchte auf, wonach die Marke bei der Hälfte der Rennen das Safety Car und das Medical Car stellen werde. Bei den anderen Grands Prix bleibt demnach Mercedes weiterhin der Lieferant der Fahrzeuge.