Seit Jahren besitzt FIA-Präsident Max Mosley zwei ganz besondere Steckenpferde: Die Verbesserung der Sicherheitsstandards und Einbremsung der Autos sowie eine Reduzierung der ausufernden Kosten in der Formel 1.

Nachdem sich die Teams, Hersteller und die FIA bei ihrem Meeting in Mailand vor einigen Wochen nicht auf ein Reglement ab der Saison 2008 einigen konnten, kündigte die FIA am Dienstag an wieder auf eigene Faust "unnötige und ausufernde Kostenpunkte" zu überprüfen und zu eliminieren. Auf diese Weise sollen die Budgets von über 300 Millionen Euro auf nur noch rund 100 Millionen Euro gesenkt werden.

Unterstützung erhält der Weltverband bei dieser Kostensenkungsinitiative vom amtierenden Spitzenreiter in beiden WM-Wertungen. "Wir müssen die Kosten senken und mehr Spektakel bieten", verriet Flavio Briatore der offiziellen F1-Website von Bernie Ecclestone. Und genau dessen Denkweise würde der Italiener gerne ändern.

"Was die Kosten angeht: Die Teams sollen Geld einnehmen und keine Verlust einfahren. Aber wir sind auch ein Teil der Unterhaltungsindustrie. Deshalb muss die Show einfach besser werden."

Dass ein F1-Team auch ohne übertrieben hohe Ausgaben und Bugets Erfolg haben kann, beweist Briatore derzeit mit Renault. Die Franzosen besitzen bei weitem nicht das größte Budget oder das teuerste Equipment, führen aber dennoch beide WM-Wertungen an und haben den Fahrertitel bereits drei Rennen vor dem Saisonende so gut wie in der gelb-blauen Tasche.

"Ich stimme Max zu, dass wenigstens einige der Änderungen für 2008 schon vorher greifen sollten", so Briatore. "Auf der anderen Seite müssen die kleineren Teams ihre finanzielle Situation in den Griff bekommen. Warum benötigen sie 200 Leute? Ich habe bewiesen, dass es möglich ist ein Team mit nur 80 Leuten zu betreiben."

Bernie Ecclestone stimmt diesen Worten von Briatore zu und gibt sich verwundert, dass Flavio seine Denkweise ändern möchte. "Ich verfolge diesen Weg schon seit Jahren. Wir müssen dafür sorgen, dass es nicht mehr nötig ist Unsummen an Geld auszugeben um konkurrenzfähig sein zu können."

Das große Problem macht Mr. E bei den Herstellern aus: "Sie genehmigen ein so großes Budget für die Motorenentwicklung, dass dann ausgegeben werden muss." Die Erhöhung des Unterhaltungswerts hat sich Bernie ohnehin schon lange auf die FOM-Fahnen geschrieben. "Leider glauben die Fahrer, dass die F1 nur zu ihrer Unterhaltung da ist."