Silverstone: Knappe Entscheidung zu Gunsten von Wurz

Hauchdünn ging es am Eröffnungstag bei den Tests in Silverstone zu: Gerade einmal 11 Tausendstel trennten den Tagesschnellsten Alexander Wurz in seinem McLaren vom Tageszweiten Fernando Alonso im Renault.

Der runderneuerte gelb-blaue Bolide des WM-Spitzenreiters scheint also ein Schritt in die richtige Richtung zu sein. Insbesondere wenn man bedenkt, dass der britische Flugplatzkurs nicht gerade zu den Lieblingsstrecken der Franzosen zählt.

Die drittschnellste Zeit des Tages erzielte Ricardo Zonta, der dabei allerdings auch eine rote Flagge verursachte. Zonta blieb am Nachmittag ausgangs der Boxengasse stehen. Sein Testteamkollege Olivier Panis gab derweil dem überarbeiteten TF105B eine weitere Chance, kam am Ende aber nur auf die achtbeste Zeit.

Im Mittelfeld der Zeitenliste platzierte sich Renault-Teilzeittester Heikki Kovalainen vor den beiden Red Bull Rookies Liuzzi und Klien auf dem vierten Platz. Bei den roten Bullen schnitt der Italiener Tonio Liuzzi gut eine Sekunde besser ab, als sein österreichischer Teamkollege Christian Klien, der heute als Stammpilot für die letzten drei Rennen bestätigt wurde.

Besondere Beachtung wurde heute dem B·A·R-Tester Anthony Davidson zuteil, der für einen Tag lang in gelber Montur in einem Jordan Boliden Platz nehmen durfte. Aufgrund eines Motorschadens auf seiner ersten Runde kam Davidson aber erst zur Mittagszeit zu seinen ersten richtigen Runden.

Weitere Probleme gab es an Kovalainens Renault, der ein mechanisches Problem sowie einen Motorschaden zu verzeichnen hatte, sowie bei Christian Klien und dem zweiten McLaren-Tester Pedro de la Rosa. Dieser musste am Morgen einen spektakulären Motorschaden an seinem Mercedes V8 Triebwerk hinnehmen.

Die Testzeiten aus Silverstone

Platz Fahrer (Team) Reifen Zeit Runden
1. Alexander Wurz (McLaren) M 1:17.101 67
2. Fernando Alonso (Renault) M 1:17.112 111
3. Ricardo Zonta (Toyota) M 1:18.140 82
4. Heikki Kovalainen (Renault) M 1:18.701 67
5. Tonio Liuzzi (Red Bull) M 1:18.871 81
6. Christian Klien (Red Bull) M 1:19.911 61
7. Anthony Davidson (Jordan) M 1:21.011 58
8. Olivier Panis (Toyota) M 1:21.600 33
9. Pedro de la Rosa (McLaren) M 1:24.481 37

Jerez: Marc Gené und der Bridgestone-Testmarathon

Während die Michelin-Konkurrenz also ihre Runden in der britischen Heimat drehte, schickte sich Ferrari-Testfahrer Marc Gené in Abwesenheit der Stammpiloten in Jerez de la Frontera dazu an die Bridgestone-Reifen doch noch für die letzten drei Saisonrennen in Form zu bringen.

Zu diesem Zweck absolvierte er in einem F2005 80 Runden auf der 4,428 Kilometer langen ehemaligen GP-Strecke. Seine Bestzeit belief sich auf 1:18.975 Minuten. Auch morgen wird der Spanier wieder in der spanischen Sonne aktiv sein.

Barcelona: Alleingang für B·A·R

In Abwesenheit der beiden Stammpiloten und des dritten Mannes Anthony Davidson, der in Silverstone für Jordan testete, drehten Enrique Bernoldi, Adam Carroll und James Rossiter ihre Runden auf dem spanischen Circuit de Catalunya.

Die Bestzeit ging dabei erwartungsgemäß an den Ex-GP-Piloten Bernoldi, der am Aufhängungssetup sowie Aerodynamikentwicklungen arbeitete. Ebenfalls mit Arbeiten an der Hinterradaufhängung sowie allgemeinen Setup-Arbeiten war Adam Carroll beschäftigt. Nach einem unerwarteten Regenschauer absolvierte der Brite zudem einen Regenreifen-Test mit Intermediat-Pneus von Michelin.

James Rossiter fuhr unterdessen in einem Entwicklungswagen für die Saison 2006 und wechselte seine Runden mit den anderen beiden Piloten ab. Schließlich dürfen nie mehr als zwei Fahrer gleichzeitig auf der Strecke sein. Am Ende hatte er auf diese Weise 26 Umläufe bei seinem ersten Besuch auf dem Circuit de Catalunya zurückgelegt.

Die Testzeiten aus Barcelona

Platz Fahrer (Team) Reifen Zeit Runden
1. Enrique Bernoldi (B·A·R) M 1:16.780 80
2. Adam Carroll (B·A·R) M 1:17.720 70
3. James Rossiter (B·A·R) M 1:18.740 26