Die Formel 1 ist zurück auf dem Nürburgring! Nach sieben Jahren kehrt die Königsklasse am Wochenende (9.-11. Oktober 2020) zurück auf die legendäre Eifelstrecke. Möglich macht das der durch das Coronavirus völlig durcheinandergewürfelte F1-Kalender 2020. In diesem fand das Formel-1-Rennen in Deutschland allerdings einen derart späten Platz, dass nun - gerade in der ohnehin für ihre Wetterkapriolen bekannten Eifel - in Sachen Witterungsverhältnisse mit allem zu rechnen ist.

Formel 1, Nürburgring: Mick Schumachers Debüt fällt ins Wasser!: (11:22 Min.)

Das zeigte kürzlich das 24-Stunden-Rennen auf dem Nürburgring - mehr als neun Stunden wurde wegen heftigen Regens unterbrochen. Hinzu kommen kühle Temperaturen. „Es wird interessant, denn - auch wenn wir das von manchen Tests kennen - sind wir noch nie ein Rennen bei extrem kalten Bedingungen gefahren. Alles, worauf wir hoffen können, ist, dass es nicht schneit“, sagt AlphaTauris Daniil Kvyat vor der Abreise nach Deutschland.

Fahrer scherzen: Dauerregen, hoffentlich kein Schnee!

Diese schlimmsten Befürchtungen werden sich mit Blick auf die aktuellen Wetterprognosen am Wochenende zwar nicht bewahrheiten, dennoch führt der Wetterbericht (Wettervorhersage für alle drei Tage mit Action auf der Strecke siehe unten) klar vor Augen, dass Teams und Fahrer nicht umsonst von einem unwirtlichen Wochenende ausgehen.

„Das Wetter wird so schlecht sein, ich wäre überrascht, wenn es überhaupt mal trocken sein sollte“, sagt Alexander Albon angesichts dieser Aussichten. „Das Wetter sieht so aus, als sollte es sehr viel kälter als bei allen anderen Rennen, die wir dieses Jahr schon hatten, werden“, ergänzt Red-Bull-Kollege Max Verstappen.

Kälte am Nürburgring: Schlüsselfaktor Reifen

„Wenn man im Oktober in die Eifel kommt, kann man es ziemlich kalt erwarten“, weiß Sebastian Vettel, letzter F1-Sieger auf dem Nürburgring (2013). „Das Wetter wird ein wichtiger Faktor“, bestätigt Ferrari-Teamkollege Charles Leclerc. Das wisse er noch aus der Erinnerung an frühere Rennen auf dem Nürburgring. Der Monegasse ist ganz Eifel-Kenner: „Die Bedingungen in der Eifel können sich von einem zum nächsten Moment verändern.“

Die Reifen überhaupt zum Arbeiten zu bringen, werde deshalb ganz besonders wichtig, ergänzt Vettel. Weniger wegen des Regens als wegen der Kälte. „Der wahrscheinlich größte Faktor wird das Wetter sein, weil zu dieser Jahreszeit niedrige Temperaturen und Regen sehr wahrscheinlich sind. Daher werden die Teams möglicherweise mit einigen ziemlich ungewöhnlichen Umständen zu kämpfen haben, und das auf einer Strecke, mit der sie nicht besonders vertraut sind“, bestätigt Pirellis F1-Leiter Mario Isola.

Formel 1 Nürburgring: Pirelli warnt vor Kälterissen

Damit zielt der Italiener mitunter auf ein kaum bekanntes Phänomen: Kalte Witterung unter zehn Grad Celsius kann möglicherweise sogenannte Kälterisse in den Reifen verursachen. Folglich müsse mit den Reifen während der Lagerung und Montage sorgfältig umgegangen werden, so Pirelli.

Die Formel 1 fährt in der Saison 2020 unterdessen nicht als letzte Rennserie auf dem Nürburgring. Noch am 7. und 8. November trägt die Nürburgring Langstrecken-Serie ihre letzten Läufe des Jahres auf dem Kurs in der Eifel aus.

Wetter am Nürburgring-Wochenende: Prognose für Samstag & Sonntag

Freitag: Am ersten Tag mit geplanter Action auf der Strecke präsentierte sich der Nürburgring noch mit angenehmeren Temperaturen als an den folgenden Tagen erwartet werden. Während der beiden Freien Trainings kletterte das Quecksilber auf bis zu 12 Grad Celsius. Allerdings fanden die Trainings letztlich gar nicht statt. Regen und Nebel sorgten für eine derart schlechte Sicht, dass die Uhr in beiden Sessions, ohne Öffnung der Boxengasse, einfach herunterlief. Grund: Im Notfall wäre es weder per Heli noch Krankenwagen möglich gewesen, ein ausreichend ausgestattetes Krankenhaus zu erreichen.

Samstag: Die Wetterprognosen (Stand Freitag 17 Uhr) machen allerdings Hoffnung auf einen deutlich besseren zweiten Tag in der Eifel. Der Samstag bringt eine niedrige Regenwahrscheinlichkeit von weniger als zehn Prozent für das dritte Training und das Qualifying. Bei leichter Bewölkung soll der Wind von 11 km/h am Freitag auf nun 19 km/h auffrischen, die Temperaturen sollen unter die Marke von zehn Grad Celsius fallen, maximal acht Grad werden erwartet.

Sonntag: Am Renntag hält das Quecksilber die Werte des Samstags - mehr als acht Grad Celsius bei 16 km/h Windgeschwindigkeit erwarten die Meteorologen erneut nicht. Das Risiko für Regenschauer beläuft sich zur Zeit des Rennens (Startzeit: 14:10 Uhr) auf rund 35 Prozent.

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