Esteban Ocon liegt in der Formel-1-WM zwar nur vier Punkte hinter seinem Renault-Teamkollegen Daniel Ricciardo, doch was die reine Pace angeht, fehlt dem Franzosen noch ein bisschen was. Woran liegt es - am Auto? Die Daten im Vergleich zu Ricciardo erregten zuletzt die Aufmerksamkeit des Franzosen.

Es fehlte im Kampf gegen Ricciardo unter anderem unerklärlicherweise an Topspeed auf den Geraden, erklärte Ocon in Barcelona nach dem Rennen. Schon im Qualifying wurde das beobachtet. Für Spa gibt es bei Ocon daher einen neuen Motor, und auch sonst wird sein Renault R.S.20 umgebaut.

Neuer Renault-Motor: Ocon zieht mit Ricciardo gleich

Ricciardo ist beim Motorwechsel Ocon um zwei Rennen voraus. Er bekam schon am zweiten Silverstone-Wochenende ein neues Triebwerk ins Heck, Ocon fuhr bisher noch mit dem ersten. Sein neuer Spa-Motor ist die gleiche Spezifikation wie Motor Nummer eins, die Entwicklung ist schließlich eingefroren.

"Daniel hat natürlich vor ein paar Rennen den Motor getauscht, und da steckte ein gutes Stück Performance drin", meint Ocon aber. Neue, davor unbenutzte Motoren bieten immer ein bisschen mehr Leistung als alte. "Also haben wir den Motor, und einige andere Teile getauscht, um sicherzustellen, dass es nicht dadurch ausgelöst wurde."

"Dieses Wochenende ist ein Neustart für uns und wir werden genau hinschauen, ob es noch immer da ist oder nicht, aber es sollte weg sein", meint Ocon über den Unterschied seines Autos zu dem von Ricciardo. Er räumt aber auch ein: "Es kostet uns nicht wirklich Zeit."

Esteban Ocon beim Track Walk in Spa, Foto: LAT Images
Esteban Ocon beim Track Walk in Spa, Foto: LAT Images

Die genauen Ursachen wurden nicht gefunden: "Es liegt nie zu einhundert Prozent an einem Ding. Es sind viele kleine Details, die den Unterschied machen. Auch ich kann mich absolut in gewissen Bereichen verbessern. Aber insgesamt ist es ein neuer Start, viele neue Teile, klare Bereiche zum Verbessern."

Renault will Barcelona-Schlappe vergessen

Nicht, dass Ricciardo in Barcelona Ocon weit enteilt wäre. Im Gegenteil, beide Renault enttäuschten und konnten keine Punkte holen. Darauf hat man aber Antworten gefunden, versichert Ricciardo: "Ein paar einfache Dinge. Beim Setup, im Qualifying, schon ein bisschen ein anderer Winkel des Frontflügels hätte uns ein bisschen Rundenzeit bringen können."

"Das haben wir zu dem Zeitpunkt übersehen", gesteht Ricciardo. "Nicht nur das Team, ich habe es auch nicht erkannt. Die Bedingungen haben sich ebenfalls geändert." Das, gepaart mit einem Circuit de Spa-Francorchamps, der dem Renault besser liegen sollte, lässt beide Fahrer also für das siebte Saisonrennen auf deutlich bessere Ergebnisse hoffen.