Auch ohne Nico Hülkenberg weiß Racig Point in der Formel-1-Saison 2020 zu überzeugen. Sergio Perez fuhr bei seinem Corona-Comeback auf Startplatz vier beim Spanien GP. Der Mexikaner war in Barcelona wenige Tausendstel schneller als Teamkollege Lance Stroll, der von Rang fünf aus ins Rennen geht.

Damit hat die Truppe von Teamchef Otmar Szafnauer das Maximum herausgeholt, Mercedes und Verstappen fahren schließlich in einer anderen Liga. Doch Racing Point konnte in dieser Saison schon mehrmals im Qualifying überzeugen, die Pace dann aber nicht ins Rennen retten.

Lance Stroll startete in Ungarn von Rang drei, Nico Hülkenberg in Silverstone. Am Sonntag ging der Zug bislang immer nach hinten. "Wir waren in den vergangenen Jahren im Rennen immer besser als im Qualifying, deshalb haben wir nun viel Zeit in die Fehlersuche investiert", verrät Szafnauer.

Der Teamboss gibt sich gewohnt optimistisch: "Wir hatten zuletzt Probleme mit den Reifentemperaturen. Wir haben aber hier am Freitag gute Longruns abgespult und haben viel Zeit damit verbracht, am Setup zu arbeiten. Ich bin mir sicher, dass wir die Antworten gefunden haben. Ob es für Verstappen reicht, weiß ich nicht."

Wie gefährlich wird McLaren für Racing Point?

Realistisch betrachtet müssen die pinken Silberpfeile aber eher auf die Verfolger Acht geben. Mit Alexander Albon startet immerhin ein Red Bull direkt hinter den beiden Racing Point. Und dahinter gehen mit Carlos Sainz und Lando Norris die beiden McLaren-Piloten ins Rennen.

Für die wäre sogar noch ein bisschen mehr drinnen gewesen. "Albon wäre möglich gewesen", gesteht Sainz. "Ich habe den letzten Sektor auf meiner schnellen Runde nicht zusammenbekommen." Mit seiner Zeit aus Q2 hätt es tatsächlich für Startplatz sechs gereicht.

McLaren gibt sich aber weniger angriffslustig, Woking sieht sich hinter Silverstone. "Die Strecke hier scheint ihnen besser zu liegen, auch bei der Longrunpace, die wir am Freitag von ihnen gesehen haben. Heute waren sie eine halbe Sekunde weg, das wird schwierig", meint Lando Norris. Sainz stimmt zu: "Ich wäre froh, wenn wir mit beiden Autos da ins Ziel kommen, wo wir starten."

McLaren Teamchef Seidl: Barcelona liegt uns nicht

Teamchef Andreas Seidl schließt sich an: "Wir haben hier das gleiche Auto wie in Silverstone. Die Hitze und die Strecke liegen uns eigentlich nicht so, vor allem der letzte Sektor zeigt uns die Schwächen auf. Deshalb erwarte ich ein schwieriges Rennen."

McLaren muss möglicherweise die rote Gefahr von hinten fürchten. Charles Leclerc startet direkt hinter dem orangenen Duo. Der Ferrari-Pilot fuhr in Silverstone von Rang acht auf Platz vier nach vorne. Pierre Gasly im Toro Rosso zeigte ebenfalls vor einer Woche, dass seine Rennpace stärker sein könnte, als es der zehnte Startplatz vermuten lässt.