Für Daniel Ricciardo und Renault endete ein starker Auftakt zum zweiten Formel-1-Rennen 2020 in Silverstone mit einem bitteren Rückschlag. Nach einem sensationellen dritten Platz im Qualifying - im Training sogar Top-3 - fiel der Australier durch eine verbockte Strategie und einen Dreher komplett aus den Punkten.

Stattdessen betrieb Esteban Ocon Wiedergutmachung für einen schwachen Samstag und verhalf Renault mit Platz acht zu Schadenbegrenzung. „Das war ein gutes Ergebnis“, freut sich der Franzose noch vier Tage später in Barcelona.

Daniel Ricciardo: Silverstone hat wahres Potenzial gezeigt

„Ich bin nicht sehr happy mit dem Resultat“, antwortet Ricciardo nur Sekunden später auf dieselbe Frage. „Der Samstag lief ja schon so gut und wir waren sonntags bisher eigentlich immer stark“, hadert Ricciardo. „Es war immer so, dass wir das Qualifying hinbekommen mussten und dann schon ein starkes Rennen haben sollten“, erinnert der Renault-Pilot an die bis dato erst am Sonntag aufblühende Pace des R.S.20.

Deshalb hofft - und beteuert - Ricciardo nun, dass der Aufschwung im Qualifying-Trimm keine Eintagsfliege war. „Es ist kein verrückter Ausreißer gewesen“, sagt Ricciardo auf direkte Nachfrage, ob P5 genau das oder eher das wahre Potential des Renault-Boliden gewesen sei. „Das ist es! Das ist es! Zumindest spüre ich das“, so Ricciardo.

Ricciardo: Für Top-5 schon noch strecken

Ob eine derartige Performance von nun an jedes Wochenende möglich sein wird, daran zweifelt Ricciardo. „Für die Top-5 müssen wir uns schon ziemlich strecken“, weiß der Honeybadger. „Aber wir haben bewiesen, dass wir ein Q3-Auto haben. Das einzige Mal, als wir es verpasst haben [Ungarn], haben wir einen Fehler gemacht - also ich beim Fahren.“ Sonst sei Renault jetzt allerdings immer zur Stelle, sollte nichts Unorthodoxes geschehen.

„Ich bin gespannt, was jetzt hier passiert. Ich hoffe wieder auf ein gutes Qualifying und es dann auch in ein gutes Rennen umzumünzen“, sagt Ricciardo vor dem Spanien GP. „Let’s get it done!“

Ricciardo: 2020er Renault aus dem Stand stark

An die Rennpace des R.S.20 glaubt Ricciardo jedenfalls nahezu bedingungslos. In Silverstone habe man schlicht auf die falsche Strategie gesetzt. „Da haben wir die Reifen überkocht“, schildert der Australier. Sonst sei der Renault im Vergleich zum Vorjahr ein großer Wurf. „Das Auto hat ganz sicher einen großen Schritt nach vorne gemacht“, sagt Ricciardo. „Das war schon im ersten Training in Österreich zu spüren. Es fühlte sich vom ersten Training leicht an, angenehm zu fahren, direkt stark.“

Ein Fortschritt, der sich auch in der WM-Wertung spiegelt. Mit 20 Punkten nach fünf Rennen kommt Ricciardo aktuell auf 14 Zähler mehr als zum gleichen Zeitpunkt in der vergangenen Formel-1-Saison 2020. „20 Punkte sind gut, und damit [mit dem klar verbesserten Paket] ist noch mehr drin!“