Renault zählt klar zu den Gewinnern des strömenden Regens im Qualifying zum zweiten Formel-1-Rennen des Jahres in Österreich. Im Zeittraining für den Steiermark GP auf dem Red Bull Ring erzielte Esteban Ocon mit Platz fünf ein Spitzenresultat, Daniel Ricciardo rundete das Teamergebnis im - nach seinem Crash am Freitag wieder reparierten - zweiten R.S.20 mit Platz neun ab.

„Solche Positionen kannst du nicht erwarten. Es ist großartig, mit meinem neuen Team in den Top-5 zu sein“, freute sich Ocon, bekannt für sein Faible für nasse Bedingungen. „Ich fühle mich wohl, wenn es regnet“, sagte der Franzose. So wohl, dass das Ergebnis vielleicht noch besser hätte ausfallen können, glaubt Ocon.

Qualifying in Spielberg: Ocon gehen Regenreifen aus

Doch Renault unterlief in seinen Augen ein kleiner, aber am Ende womöglich entscheidender Fehler in Sachen Reifenstrategie. „Es gibt ein paar Dinge, die wir noch hätten besser machen können. Wir hatten etwa keinen frischen Satz mehr für Q3“, berichtete Ocon.

„Wir hatten da keine neuen Reifen mehr, weil wir in Q1 schon zwei Sätze genutzt hatten. Das war ein Fehler und hat das Q3 schwierig gemacht. Deswegen haben wir ein bisschen Performance liegen gelassen.“ Etwas mehr als zwei Zehntel hätte Ocon damit noch finden müssen, um den Mercedes von Valtteri Bottas von Rang vier zu verdrängen. Insgesamt stehen den Teams je Fahrer nur drei Sätze Regenreifen zur Verfügung.

Esteban Ocon: So will er Ferrari & Racing Point aufhalten

Unter dem Strich überwiegt trotz dieses kleinen Makels jedoch klar die Freude. „Ich habe das Vertrauen sofort gespürt“, sagte Ocon. „Und insgesamt ist es eine gute Startposition für morgen. Wenn es trocken ist sollten wir auch ein gutes Auto haben.“

Einfach werde es jedoch nicht. Mit beiden Racing Points und beiden Ferrari starten gleich vier potenziell schnellere Autos hinter den Renault. „Es wird eng“, fürchtet Ocon. Gleichzeitig sieht der Franzose einen klaren Vorteil auf seiner Seite - egal, wer da kommt. Ocon: „Aber ich weiß, wie es sich anfühlt, von da hinten zu starten, denn letzte Woche bin ich da selbst losgefahren. Es war schwierig, zu überholen. Deshalb ist es ein großer Vorteil, weiter vorne zu starten.“