Lewis Hamilton hat die Pole Position beim Formel-1-Saisonstart 2020 haarscharf verpasst. Im Qualifying zum Österreich GP auf dem Red Bull Ring in Spielberg trennten den sechsfachen F1-Weltmeister aus Großbritannien 0,012 Sekunden von Platz eins - den sicherte sich Mercedes-Teamkollege Valtteri Bottas.
Ausgerechnet in der entscheidenden Session war Hamilton damit das Momentum ausgegangen. Vom ersten bis zum dritten Training hatte der Brite zuvor durchgängig die Bestzeit markiert. Doch schon in Q1 und Q2 war es damit vorbei, dann auch im alles entscheidenden Q3.
Bottas verpatzt letzten Run, Hamilton abgelenkt?
Bereits nach den ersten Runs im Kampf um die Pole für das Formel-1-Rennen am morgigen Sonntag in Österreich lag der amtierende Weltmeister hinter seinem Teamkollegen zurück. 0,12 Sekunden fehlten Hamilton auf Bottas. Im letzten Versuch verbesserte sich Bottas nicht während Hamilton eine weitere Zehntel des Rückstands wegfeilte - aber zu wenig.
Doch war das ausgerechnet auf Bottas verpatzten letzten Versuch zurückzuführen? In Kurve vier hatte sich der Finne auf seinem letzten Run ins Kiesbett verabschiedet, unmittelbar nach dem Finnen folgte Hamilton auf der Strecke. Eine Ablenkung, welche die entscheidenden zwölf Tausendstel kostete?
Stewards ermitteln gegen Hamilton: Gelbe Flaggen ignoriert?
„Nein, es gab keine Verwirrung“, winkt Hamilton ab. „Ich kam aus Kurve vier heraus und habe eine ordentliche Staubwolke gesehen und wusste nicht, wo das Auto war, aber ich habe Valtteri dann gerade zurück auf die Strecke kommen sehen, weit entfernt, sodass das meine Runde glücklicherweise nicht beeinträchtigt hat.“ Auch gelbe Flaggen, die ihn hätten irritieren können, habe er nicht gesehen, versicherte Hamilton. Ein wichtiger Aspekt: Gegen den Briten läuft noch eine Untersuchung wegen möglichen Missachtens dieser gelben Flaggen. Dann hätte Hamilton das Tempo drosseln müssen. Damit nicht genug des Ärgers. Wegen eines Verstoßes gegen die Track Limits in Kurve zehn wird auch noch gegen den Weltmeister ermittelt.
Vielmehr habe Bottas schlicht einen großartigen Job gemacht, er selbst nicht so sehr. Mercedes-Motorsportchef Toto Wolff sieht das ähnlich. „Valtteri war bis zu diesem Zeitpunkt auch schneller unterwegs“, so der Wiener im ORF. Für Hamilton ist unterdessen auch sein Mercedes nicht das Problem gewesen, nur seine eigene Leistung. „Das Auto war großartig. Ich habe es einfach nicht geschafft, die tollsten Runden zusammenzubringen. Da muss ich an mir selbst arbeiten“, gesteht Hamilton.
Mercedes halbe Sekunde vor Red Bull: Hamilton überrascht
Generell überwiegt bei Hamilton jedoch die Freude über die reine erste Startreihe für Mercedes zum Saisonauftakt - und das mit klarem Vorsprung. Max Verstappen, dem Dritten, fehlte mehr als eine halbe Sekunde. „Wir haben diesen Vorsprung nicht erwartet“, sagt Hamilton. „Aber das zeigt nur, welch tolle Arbeit das Team leistet, auch in der Fabrik.
„Ich glaube, wir zeigen Jahr für Jahr, dass wir weiterhin das beste Team sind", ergänzt Hamilton. "Weil wir offen für alles sind, immer mit der Zeit gehen, niemand zu stur ist, um Fehler einzugestehen, es gibt nie Politik im Team, wir sind immer zusammen. Deshalb kommen wir immer zurück. Das ist nicht unbedingt in jedem Team so."
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