Michael Schumacher gilt gemeinhin als einer der besten Regen-Fahrer der Formel-1-Geschichte. Und in keinem Rennen trat das besser hervor als im Spanien-GP 1996 in Barcelona. Ein Traum-Grand-Prix für alle Fans von Schumacher und Ferrari, die in denkwürdigen Bedingungen den ersten gemeinsamen Sieg feierten.

Formel 1 heute vor 26 Jahren: Schumis Ferrari-Debütsieg

Michael Schumachers Premierensaison bei Ferrari begann 1996 schließlich alles andere als traumhaft. Rote Gurke statt rote Göttin hieß es, der Ferrari F310 war kein großer Wurf. Als es zum siebten Saisonrennen nach Barcelona ging, hatte er noch kein Rennen gewonnen, und schlimmer noch - beim vorangegangenen Monaco-GP hatte er auf regennasser Fahrbahn das Auto selbst in die Wand gefahren - noch in der ersten Runde.

In Spanien regnete es am Renn-Sonntag wieder. Die nächste Chance - im Regen zählt bekanntlich der Fahrer mehr als das Auto. Und was für ein Regen es war. Die Sicht ging gegen null, schon der Start (vom Grid, nicht hinter dem Safety Car) war grenzwertig. Schlimmer ging es nicht mehr.

Schumacher zerstört Konkurrenz im Barcelona-Regen

Wieder wurde aus Schumachers erster Runde aber nichts. Ein schlechter Start warf ihn ins Mittelfeld zurück. War der Deutsche wirklich der neue Regenmeister, der Erbe Ayrton Sennas? Sollten bei manchen solche Zweifel aufgekommen sein, so dürften die nicht lange angehalten haben. Denn jetzt legte der Meister los.

Im Unwetter drehten sich links und rechts Fahrer von der Strecke, WM-Leader Damon Hill gleich drei Mal und am Ende in die Wand. Nicht aber Schumacher. Er brauchte nur wenige Runden, um zu den Führenden Jean Alesi und Jacques Villeneuve aufzuschließen, und sie auch zu überholen. Wer glaubte, dass diese Aufholjagd das Limit war, den belehrte er dann sofort eines besseren: Befreit von Gischt und Verkehr fuhr er plötzlich fünf Sekunden schneller als Williams-Pilot-Villeneuve.

Jacques Villeneuve, kein Hindernis für Schumacher, Foto: Sutton
Jacques Villeneuve, kein Hindernis für Schumacher, Foto: Sutton

Und er wurde auch nicht viel langsamer. Seine ersten Verfolger Alesi und Villeneuve lagen am Ende über 45 Sekunden zurück, trotz eines zusätzlichen Boxenstopps von Schumacher. Eine Legende war geboren, einen besseren ersten Ferrari-Sieg hätte man sich wohl kaum vorstellen können. 71 weitere und fünf WM-Titel folgten.

Schumacher und Teamchef Jean Todt: Beginn einer legendären Partnerschaft, Foto: Sutton
Schumacher und Teamchef Jean Todt: Beginn einer legendären Partnerschaft, Foto: Sutton

Formel 1 heute vor 31 Jahren: Mansell würgt ab

1991 begann die Formel-1-Saison mit vier Siegen von Ayrton Senna und McLaren in vier Rennen - und als das fünfte Rennen in Kanada anstand, schienen sie in der WM gefährlich weit zu enteilen. Doch Nigel Mansell schickte sich an, in Montreal endlich für Williams zurückzuschlagen. Er schoss von Platz zwei aus in Führung und kontrollierte von da an das Rennen.

Der Sieg schien sicher, in der letzten Runde trödelte Mansell um den Kurs und winkte bereits dem Publikum zu. Dann kam er aus der Haarnadel, und nichts ging mehr. Auto im Leerlauf, kein Vortrieb. Nur zwei Schikanen vom Ziel entfernt musste Mansell zusehen, wie sein Ex-Teamrivale Nelson Piquet im Benetton vorbeizog und gewann. Als Williams später in der Box das Auto überprüfte, sprang es wieder an - offenbar hatte Mansell in der Haarnadel die Drehzahl zu weit nach unten fallen lassen.

Nigel Mansell, erledigt nach Ausfall, Foto: Sutton
Nigel Mansell, erledigt nach Ausfall, Foto: Sutton

Heute vor 52 Jahren: Bruce McLaren verstirbt

Mit Bruce McLaren verlor die Formel-1-Welt heute vor 52 Jahren außerdem einen der großen Namen der 1960er. McLarens Name ist F1-Fans seit jeher durch das von ihm gegründete McLaren-Team bekannt, das seit 1966 am Start steht.

Der Neuseeländer McLaren selbst war nicht nur ein Teamgründer, sondern auch ein großer Rennfahrer: 1959 gewann er schon im Alter von 22 Jahren sein erstes Formel-1-Rennen für Cooper. Vier weitere Siege bei 100 Starts folgten. Die Karriere endete viel zu früh. Am 2. Juni 1970 verunfallte McLaren am Steuer eines McLaren M8D Canam-Prototypen bei Testfahrten in Goodwood tödlich.

Zum 50. Todestag ehrte McLaren 2020 in ihrem Hauptquartier in Woking den Teamgründer. Eine Bronzestatue, umrahmt von McLarens alten Rennautos und fünfzig Kerzen, gab es zum Gedenken.

Zum 50. Todestag ehrte McLaren den Gründer mit Statue, Foto: McLaren
Zum 50. Todestag ehrte McLaren den Gründer mit Statue, Foto: McLaren

"Wir nehmen uns an diesem wichtigen Tag einen Moment Zeit, um seinen Verlust zu betrauern, aber auch, um uns von seinem Leben inspirieren zu lassen", sagte McLarens Motorsportchef Zak Brown. "Der Geist von Bruce lebt in allen Leuten weiter, die heute bei McLaren arbeiten. Wir fahren, um ihn zu ehren, furchtlos vorwärts, immer um besser zu werden."

Was sonst noch geschah:

Vor 66 Jahren: Jan Lammers wird geboren. Der Niederländer versuchte sich bei 41 F1-Rennen zu qualifizieren, schaffte es bei 23. Einen Top-Platz bekam er nie, ein solider Fahrer war er trotzdem. In seiner langen Sportwagen-Karriere gewann er für Jaguar in Le Mans, 2018 trat er dort noch immer in der LMP2-Klasse an.