Lewis Hamilton und Mercedes haben beim Formel-1-Rennen in Monaco regelmäßig Ehekrach. 2015 kostete der Kommandostand dem Rekordweltmeister im Fürstentum einen sicheren Sieg, den ausgerechnet Erzrivale Nico Rosberg erbte. Die Mercedes-Strategieabteilung heizt unabsichtlich das eigene Teamduell auf. Sebastian Vettel freut sich.

Formel 1 heute vor 8 Jahren: Rosberg statt Hamilton in Monaco

Das Mercedes-Teamduell zwischen Lewis Hamilton und Nico Rosberg wurde ab 2014 zunehmend unangenehm. Hamilton, der 2014 den ersten Kampf um die WM für sich entschieden hatte, war 2015 wieder auf Kurs, den Titel zu verteidigen, und hatte nach dem Saisonstart drei Siege und zwei zweite Plätze vorzuweisen - Rosberg nur einen Sieg. Damit ging es zum Klassiker in Monaco.

Und Hamilton schickte sich an, die WM weiter zu kontrollieren. Im Qualifying schlug er Rosberg um 0,342 Sekunden, im Rennen fuhr er auf und davon. In Runde 64 führte er mit 20 Sekunden vor Rosberg und Sebastian Vettel im Ferrari. Ein sicherer Sieg? Nein, da sollte eine böse Überraschung kommen.

Eingeleitet wurde die von einem Crash zwischen Max Verstappen und Romain Grosjean - Verstappen fuhr dem Lotus auf und mit vollem Tempo in die Absperrung von Sainte Devote. Nichts passiert, aber Safety Car. Die Mercedes-Strategieabteilung rechnete aus, dass Hamilton unter Safety Car bei einem Stopp trotzdem vor Rosberg auf die Strecke kommen würde, und holte ihn für neue Reifen rein.

Jetzt stoppen? Für Hamilton keine gute Idee, Foto: Sutton
Jetzt stoppen? Für Hamilton keine gute Idee, Foto: Sutton

Vettel lockert Podium-Spannung

Ein grober Rechenfehler. Rosberg und Vettel blieben auf der Strecke, Hamilton fiel zurück auf Platz drei. Der Traum vom Sieg war ausgeträumt, überholen ging auf dem engen Kurs nicht. Hamilton machte seinem Ärger gleich nach dem Rennen Luft: Zuerst rammte er die Positionstafel, dann ignorierte er Rosberg auf dem Podium, dann sparte er sich die Champagner-Dusche.

Glücklich war auf dem Podium nur einer - Sebastian Vettel, da noch am vielversprechenden Beginn der Ferrari-Beziehung. Nach Rosbergs angespanntem Podium-Interview brachte er sich mit einem aufgekratzten "I'm happy!" ein. Mercedes gestand den Rechenfehler ohne Umschweife, die Psycho-Spielchen zwischen Hamilton und Rosberg gingen aber weiter.

Zumindest Sebastian Vettel hatte Glück und war glücklich, Foto: LAT Images
Zumindest Sebastian Vettel hatte Glück und war glücklich, Foto: LAT Images

Was sonst noch geschah:

Vor 14 Jahren: Das 2009er-Märchen von Jenson Button und Ross Brawn geht mit einem Sieg in Monaco weiter. Button ist so überwältigt, dass er vergisst, nach dem Rennen auf der Zielgeraden zu parken. Er muss zu Fuß zur Fürstenloge.

Vor 25 Jahren: Mika Häkkinen dominiert in Monaco, während Michael Schumachers 1998er-Auftritt eine Wende zum Schlechten nimmt. Ein Überholversuch in der Loews geht schief, als Alex Wurz im Benetton brutal dagegenhält. Schumacher muss einen langen Reparatur-Stopp einlegen, Wurz crasht kurz darauf mit kaputter Aufhängung im Tunnel.

Wurz vs. Schumacher: zu rustikal, Foto: LAT Images
Wurz vs. Schumacher: zu rustikal, Foto: LAT Images

Vor 59 Jahren: Jim Clark dominiert die 1964er-Ausgabe des GPs der Niederlande. John Surtees schlägt er um 53 Sekunden, den Rest um über eine Runde. Peter Arundell fährt in seinem zweiten Rennen zum zweiten mal aufs Podium - es sollte sein letztes sein.

Vor 60 Jahren: Ivan Capelli wird geboren. Der Italiener startete 93 GP zwischen 1985 und 1993, für sechs Teams. Highlight: Drei Podien für Leyton House, und ein erfolgloses Jahr bei Ferrari, wo ihn Jean Alesi ausstach. Das ihm zugeschriebene hohe Potential konnte er nie wirklich umsetzen.