Am Dienstagmorgen platzte die Bombe: Sebastian Vettel und Ferrari werden ihre Zusammenarbeit nach der Saison 2020 nicht fortsetzen. Von dieser Entscheidung überrascht zeigte sich auch Pascal Wehrlein, seit 2019 offizieller Simulator-Fahrer bei der Scuderia und Vertrauter von Vettel.

"Ich habe es auch aus den Medien erfahren", sagt Wehrlein zu Motorsport-Magazin.com. "Davor habe ich nichts gewusst. Ich war auch überrascht, kenne die Hintergründe aber nicht." Vettel hatte sich vor einiger Zeit bei Ferrari für Wehrlein eingesetzt, nachdem dieser Ende 2017 sein Formel-1-Cockpit bei Sauber verloren hatte und für ein Jahr in die DTM zurückkehrte.

Wehrlein über die Folgen des Vettel-Abschiedes aus Maranello: "Er hat sehr gute Leistungen gezeigt. Seit Talent wird dort auf jeden Fall fehlen. Wer nachfolgt, weiß ich nicht. Aber es waren sehr erfolgreiche Jahre zusammen, obwohl sie nicht die Weltmeisterschaft gewonnen haben."

Im Zuge des Vettel-Aus wurde auch Wehrleins Name als möglicher Nachfolger in den Gerüchte-Ring geworfen. Der 25-Jährige startet aktuell in seiner zweiten Saison in der Formel E für den indischen Rennstall Mahindra. Eine Rückkehr in die Formel 1 scheint aktuell jedoch kein Thema zu sein.

"Ich bin schon zu lange raus, um jetzt dort in Frage zu kommen", antwortete Wehrlein auf die Frage, ob er sich ein Cockpit bei Ferrari nach 2020 vorstellen könne. Ob generell eine Rückkehr in die Königsklasse des Formelsports denkbar sei? "Momentan nicht."

Wehrlein stieg nach dem Gewinn der DTM-Meisterschaft mit Mercedes zur Saison 2016 in die Formel 1 auf und ging für Silberpfeil-Kundenteam Manor an den Start. Im darauffolgenden Jahr wechselte der gebürtige Sigmaringer zum Schweizer Rennstall Sauber. Mit Platz acht gelang ihm beim Großen Preis von Spanien 2017 das beste Ergebnis seiner F1-Karriere.

In der laufenden Formel-E-Saison belegt Wehrlein nach fünf Rennen den 14. Gesamtplatz. In Santiago de Chile gelang mit Platz vier sein bestes Saisonergebnis, wobei er nur knapp seinen zweiten Podesterfolg in der Elektro-Rennserie verpasste. Vornehmlich Getriebeprobleme bereiteten Wehrlein und Teamkollege Jerome D'Ambrosio eine schwierige erste Saisonhalbzeit.

Ein ausführliches Video-Interview mit Pascal Wehrlein über seine Gedanken zum Vettel-Abschied, seiner bisherigen Saison in der Formel E sowie seinen Beschäftigungen während der Corona-Krise erscheint in Bälde auf dem YouTube-Channel von Motorsport-Magazin.com.