Weitere Hiobsbotschaft für die Formel 1: Der Start zur Saison 2020 findet nicht am 7. Juni in Baku statt, sondern frühestens eine Woche später in Montreal. Am Montag gab der Veranstalter des Aserbaidschan GP offiziell bekannt, dass man den Termin aufgrund der Coronakrise nicht einhalten werde.
Offiziell wurde auch das Rennen durch die Straßen von Baku zunächst verschoben. Formel 1 und Veranstalter halten sich damit die Option offen, das Rennen nachzuholen, sollte es die gesundheitliche Situation und der Kalender erlauben.
Mit dem Aserbaidschan GP wurden damit bereits sieben Rennen der Saison 2020 verschoben, der Monaco GP wurde sogar komplett abgesagt. Der ursprünglich mit 22 Grands Prix geplante Rekordkalender scheint damit immer mehr dezimiert zu werden.
Dass alle verschobenen Rennen nachgeholt werden, gilt als äußerst unwahrscheinlich. Einerseits wird die Zeit knapp, andererseits wird es auch logistisch schwierig. Nicht nur für Teammitglieder und Fracht wird es eine Herausforderung, auch für die Veranstalter.
Aserbaidschan ist wie Monaco ein reiner Straßenkurs. Die Aufbauarbeiten erfordern viel Vorlauf. Aus diesem Grund sagte das Fürstentum als einziges Rennen den GP schon komplett ab. Auch Melbourne und Vietnam müssen ihre Strecken speziell für die Formel 1 vorbereiten.
Deshalb müssen diese Strecken Rennen frühzeitiger absagen. Einerseits will man nicht riskieren, dass die Strecke unnötig aufgebaut wird, andererseits sind auch die Bauarbeiten bereits von der weltweiten Pandemie betroffen.
Kanada auch betroffen? Saisonstart in Frankreich?
Ein ähnliches Schicksal könnte Kanada treffen: Auch auf der Ìle Notre-Dame in Montreal brauchen die Vorbereitungen länger als auf permanenten Rennstrecken. Der Grand Prix in Nordamerika ist nur eine Woche nach Baku angesetzt.
Muss auch Kanada den Stecker ziehen, würde die Saison am 28. Juni in Frankreich beginnen. Eine Woche später ist der Österreich GP in Spielberg geplant. Beide Rennen gehen - Stand jetzt - von einer normalen Durchführung aus.
Zumindest sportlich ist die Formel 1 damit noch nicht in der Bredouille: Das Reglement verlangt mindestens acht Events für eine gültige Weltmeisterschaft. Selbst wenn die bisher verschobenen GPs nicht nachgeholt würden, blieben noch 14 Rennen für das Finden eines neuen Weltmeisters.
Allerdings wird es langsam finanziell eng. Jeder abgesagte GP bedeutet finanzielle Verluste für die Formel 1. Der Kommerzielle Rechteinhaber Liberty Media schüttet folglich weniger Gelder an die Teams aus. Deshalb haben sich alle Beteiligten darauf geeinigt, die für 2021 angesetzte Regel-Revolution auf 2022 zu verschieben.
Um weiter Geld zu sparen, soll in der nächsten Saison mit teilweise eingefrorenen 2020er Boliden gefahren werden. Das Monocoque soll in diesem Jahr homologiert werden, damit keine Entwicklung stattfinden kann. Das Einfrieren weiterer Bauteil wird noch diskutiert. Gleichzeitig tritt die Kostenobergrenze schon 2021 in Kraft.
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