Die Testfahrten gehen in die finale Phase. Wie viel Ferrari und Red Bull leisten können wird noch immer heiß diskutiert. Doch in einem Punkt sind sich die Experten einig, nämlich dass Mercedes auch in diesem Jahr vorne dabei sein wird.

Das bringt natürlich wieder die Frage auf, was sich teamintern bei den Silbernen abspielen wird. Ist Valtteri Bottas erneut nur der "Wingman" von Lewis Hamilton? Der Finne zeigt sich jedenfalls selbstbewusst. In der vergangenen Saison war er phasenweise auf Augenhöhe mit Hamilton, doch über die gesamte Saison enteilte ihm der sechsfache Champion. Dennoch: Mit vier Siegen lieferte der ehemalige Williams-Pilot die beste Saison seiner Karriere.

Auf die Frage wie viele Rennerfolge er sich für 2020 erhofft, sagt er: "Ich will mir keine Anzahl an Siegen als Ziel setzen. Natürlich müssen es aber mehr sein als letztes Jahr", meint Bottas, der seine Augen immer noch auf die Weltmeisterschaft gerichtet hat: "Ich will mein Ziel erreichen, den WM-Titel zu holen, dafür muss ich natürlich auch meinen Teamkollegen schlagen."

Rosberg: Bottas muss in Hamilton Zweifel säen

Wie das zu schaffen ist, will währenddessen ein anderer wissen: Nico Rosberg äußerte sich in der französischen Zeitschrift Auto Hebdo folgendermaßen: Der einzige Weg wie man Hamilton schlagen könne sei, ihn aus dem Konzept zu bringen. "Es ist notwendig in seinen Kopf zu gelangen und das ist nicht einfach. Man muss in seinem Kopf etwas Zweifel säen. Diese Dinge wirken unbedeutend, aber sie können ihn aus dem Konzept bringen."

Bottas hatte sich in seiner bisherigen Zeit bei Mercedes nie zu solchen Psychospielchen hinreißen lassen. Angesprochen auf Hamiltons Kommentar, Lewis würde in diesem Jahr eine Maschine sein, reagiert er wenig kämpferisch: "Er scheint derselbe zu sein wie vorher. Schnell, talentiert und immer vorne dabei."

"Die Formel 1 ist ein mentaler Sport", sagt Bottas, doch die Mentalität, mit der jemand an diese Herausforderung herangehe, sei für jeden Fahrer eine andere. "Es ist wichtig herauszufinden, welche Kopfeinstellung für sich selbst funktioniert, um hundert Prozent der Leistung abrufen zu können. Meine bisherige Einstellung funktioniert für mich. Ich muss nur einen Weg finden, öfter dort hin zu gelangen wo ich will. Meine Vorbereitung auf die Saison hat sich jedenfalls gut angefühlt, was das anbelangt würde ich nichts ändern."