Marko im Interview: Vettel-Rückkehr? Verstappen Weltmeister?: (53:54 Min.)

In der Winterpause gab es in der Formel 1 gleich zwei hochkarätige Vertragsverlängerungen zu verkünden. Zunächst unterschrieb Charles Leclerc bis 2024 bei Ferrari, wenige Wochen später folgte Max Verstappen bei Red Bull.

Dass Leclerc bei Ferrari verlängerte war keine Überraschung, höchstens die lange Laufzeit des Kontrakts. Bei Verstappen kam die Vertragsverlängerung zumindest überraschend früh, galt er doch zusammen mit Lewis Hamilton als eine der Königsfiguren der Silly Season 2020.

Auch der Niederländer bekannte sich überraschend langfristig zu seinem Team. Dabei machte das Verstappen-Lager nie einen Hehl daraus, nicht davor zurückzuschrecken, notfalls auch das Team zu wechseln, sollte Red Bull kein WM-fähiges Auto stellen können.

In Anbetracht der großen Formel-1-Revolution 2021 ist der langfristige Vertrag deshalb ein gewisses Risiko. Hat sich Verstappen deshalb eine Ausstiegsklausel einbauen lassen? "Im Prinzip ist es ein fixer Vertrag, bei dem bei normalem Verlauf alles geregelt ist", sagte Red Bulls Motorsportberater Dr. Helmut Marko im Gespräch mit Motorsport-Magazin.com.

'Bei normalem Verlauf' heißt aber, dass es definitiv ein vorzeitiges Exit-Szenario gibt. "Das schwierigste Jahr - und das ist ja für Max auf alle Fälle fix - ist 2021", so Marko weiter. Für die Saison 2020 hatte Verstappen ohnehin noch einen Vertrag, der neue Vertrag regelt die Jahre 2021 bis 2023. Logisch, dass eine mögliche Ausstiegsklausel erst nach 2021 wirksam werden könnte.

Marko: Red Bull für Dreifach-Entwicklung gut vorbereitet

"Alle Teams, die es sich leisten können, sind gezwungen, eine Dreifachentwicklung zu machen", klagt Marko und erklärt: "Man muss das Auto für 2021, das ein komplett neues Konzept ist, entwickeln. Man muss das laufende Auto mit entsprechenden Weiterentwicklungen auf Schuss halten. Und man hat das Hybridauto für die neuen 18-Zoll-Reifen."

Bleibt Honda, bleibt wohl auch Verstappen bei Red Bull, Foto: Red Bull
Bleibt Honda, bleibt wohl auch Verstappen bei Red Bull, Foto: Red Bull

"Das ist für uns die größte Herausforderung bei Budget und Manpower. Aber wir glauben, dass wir darauf gut vorbereitet sind", so Marko. Die Gefahr, dass die Ausstiegsklausel wirksam werden könnte, sieht der Grazer eher auf politischer Seite: "Wir haben mit Honda einen Vertrag bis 2021. Ein Formel-1-Auto ohne Motor ist schwierig. Es ist klar, dass wir einen wettbewerbsfähigen Motor brauchen."

Noch hat Honda nicht entschieden, wie es in der Formel 1 weitergehen soll. Bislang haben sich die Japaner lediglich auf 2021 festgelegt. Sollten die Kosten für die Motorentwicklung nicht drastisch reduziert werden, droht ein Ausstieg. Dann stände Red Bull wieder ohne Motor da.

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