Marko im Interview: Vettel-Rückkehr? Verstappen Weltmeister? (53:54 Min.)

2021 wird nicht nur das Reglement der Formel 1 kräftig umgekrempelt. Auch auf dem Fahrermarkt könnte es ein größeres Stühlerücken geben. Der ganz große Kracher wird nach den Verlängerungen von Max Verstappen und Charles Leclerc ausbleiben, doch 15 von 20 Cockpits sind noch zu vergeben.

Neben Lewis Hamilton sind die Augen vor allem auf Sebastian Vettel gerichtet. Der Vertrag des vierfachen Formel-1-Weltmeisters bei Ferrari läuft Ende der Saison 2020 aus. Nach einer durchwachsenen Saison im Schatten von Ferrari-Neuling Charles Leclerc und dessen Vertragsverlängerungen bis 2024 stellt sich die Frage: Was macht Vettel 2021?

Weil 2019 schon über ein vorzeitiges Karriereende Vettels - das bekanntermaßen nicht eintrat - spekuliert wurde, glauben nicht wenige, dass er nach dem Auslaufen des aktuellen Kontrakts den Helm an den Nagel hängen wird. Doch Vettel ließ bei der Präsentation der 2021er Regeln durchblicken, die neue Ära der Formel 1 zumindest noch ausprobieren zu wollen.

Die Frage ist: Bei welchem Team? Geht Vettel in eine dritte Amtszeit mit Ferrari? Einfacher wird es für ihn in Maranello wohl nicht. Seit er 2015 nach Maranello wechselte, war Vettel immer die Nummer eins - bis Leclerc kam. Ebenjener Leclerc fährt nun bis mindestens 2024 bei Ferrari. Der Monegasse ist Ferraris Zukunft.

Verstappen steht Vettel-Comeback im Weg

Stellt sich Vettel auch nach 2020 der Herausforderung im eigenen Team? Geht Ferrari das Risiko ein, dass es zwischen Vettel und Leclerc erneut kracht? Zahlreiche Fans träumen deshalb von einer Rückkehr zu Red Bull.

Doch Dr. Helmut Marko muss die Fans enttäuschen. "Durch die Verlängerung von Max kann ich mir nicht zwei Vs bei uns vorstellen", sagte er im Interview mit Motorsport-Magazin.com. "Das ist allein schon finanziell ganz schwierig." Verstappens Grundgehalt soll zwar nicht astronomisch hoch sein, mit Erfolgsprämien könnte der Niederländer aber zum teuersten Red-Bull-Fahrer der Geschichte werden. Vettel zählt gemeinhin nicht zu den Schnäppchen auf dem Fahrermarkt.

Sebastian Vettel feierte seine größten Erfolge mit Red Bull, Foto: Sutton
Sebastian Vettel feierte seine größten Erfolge mit Red Bull, Foto: Sutton

Auch wenn sich Marko kein Vettel-Comeback vorstellen kann, abgeschrieben hat er seinen einstigen Schützling noch lange nicht: "Wenn sich Sebastian wohl fühlt, wenn er ein Auto hat, das seinem Fahrstil entgegenkommt, dann ist er absolut dabei."

Ein Problem klammert aber auch Marko nicht aus: "Sebastian ist ein sehr geradliniger Sportler, der von Politik wenig wissen will und dem es auch wenig liegt, da mitzukämpfen. Da ist Leclerc mit seinem Manager Todt natürlich im Vorteil, der in all diesen Bereichen sicherlich sehr gut ist." Trotzdem, der 76-Jährige glaubt an Vettel: "Er hat alles, um mit Leistung entgegenzusetzen. Die Frage ist: Tut er sich das an?"