Die Formel 1 kam am vergangenen Freitag bei der FIA-Gala in Paris ein letztes Mal im Jahr 2019 zusammen, um die Weltmeister der vergangenen Saison zu ehren. Bei der Preisverleihung im weltberühmten Louvre in der französischen Hauptstadt erhielten Lewis Hamilton und Mercedes ihre Trophäen für den WM-Gewinn. Red-Bull-Youngster Alexander Albon zum Rookie des Jahres gekürt. Besondere Ehrung für Niki Lauda.

"Es war das beste Jahr meiner Karriere", so Hamilton über seinen sechsten WM-Titel in der Formel 1, mit dem er sich in der ewigen Bestenliste zwischen Rekordweltmeister Michael Schumacher und die argentinische Legende Juan Manuel Fangio schob. "Was die Konkurrenz anging, bin ich mit meiner Performance dieses Jahr sehr glücklich. Es gab viele tolle Rennen, vor allem die letzten gegen Ferrari waren intensiv."

Der 34-Jährige stellte mit elf Triumphen seinen persönlichen Bestwert ein und erhöhte im Verlauf der Saison auf insgesamt 84. Siege und 88. Pole Positions. Mercedes landete durch den zweiten Platz von Bottas zum ersten Mal seit 2016 wieder mit beiden Fahrern an der Spitze der Gesamtwertung. "Ich bin wirklich stolz auf das, was wir als Team erreicht haben", so Hamilton.

Mercedes stellte mit dem sechsten Fahrer- und Konstrukteurstitel in Serie einen neuen Rekord auf. Die Silberpfeile übertrumpften die Ära Ferraris mit Schumacher, in der die Italiener zwischen 1999 und 2004 sechsmal in Folge den stärksten Konstrukteur stellten, jedoch einen Fahrertitel nicht gewannen.

Auf dem Weg zum sechsten Titel-Double gewannen Lewis Hamilton und Valtteri Bottas 15 der 21. Saisonrennen und holten zehn Pole Positions. "Die Saison war eine große Herausforderung", sagt Mercedes-Teamchef Toto Wolff. "Jedes Mitglied dieses Teams weiß, wie viel harte Arbeit, wie viel Einsatz und wie viel Können notwendig sind, um das gesamte Jahr über Leistungen auf diesem Niveau zu erbringen."

"Wir mussten die Messlatte erneut höherlegen und konnten einige bemerkenswerte Ergebnisse erzielen. Ich bin unheimlich stolz und fühle mich geehrt, diesen Pokal stellvertretend für jeden Einzelnen in Brackley, Brixworth und Stuttgart entgegennehmen zu dürfen", fügt der Österreicher an. Die Trophäe für Bottas als Vizeweltmeister rundete den Abend für die Weltmeister-Truppe ab.

Max Verstappen zum vierten Mal mit Action of the Year

Red Bull durfte sich trotz der Niederlage gegen Ferrari in der Weltmeisterschaft am Freitagabend über zwei Ehrungen freuen. Max Verstappen verbesserte als Dritter der Gesamtwertung seinen persönlichen Bestwert aus 2018 um eine Position und wurde dementsprechend zusammen mit den Mercedes-Piloten dafür gewürdigt.

Des weiteren wurde sein Manöver gegen Charles Leclerc in Silverstone als "Action of the Year" ausgezeichnet. Der Niederländer gewann diesen Titel damit zum vierten Mal nach 2014, 2015 und 2016. "Das war ja nur ein Move in einem Rennen. Aber wir hatten viele Kämpfe und das war cool", so der 22-Jährige.

Formel 1 2019: Der große Saisonausblick mit Roger Benoit (01:04:21)

Red-Bull-Youngster Alexander Albon wird Rookie of the Year

Mit Alexander Albon wurde auch der zweite Red-Bull-Pilot auf der FIA-Gala ausgezeichnet. Der Thailänder setzte sich bei der Wahl zum Rookie of the Year gegen Lando Norris, Antonio Giovinazzi und George Russell durch. In seiner Debütsaison meisterte er auf dem Weg zu 92 Punkten einen spontanen Wechsel zu Red Bull und schreckte dabei nicht vor harten Duellen gegen etablierte Größen wie Daniel Ricciardo oder Sebastian Vettel zurück.

"Das ist etwas, das ich mir wirklich nie erträumt hatte", so Albon, für den schon der Aufstieg in die Formel 1 mehr als überraschend kam. Nachdem er als Dritter der Formel 2 2018 einen Vertrag bei Nissan für die Formel E unterschrieben hatte, stieg er völlig unverhofft in die Königsklasse auf: "Als der Anruf von Toro Rosso kam, wurde für mich ein Traum wahr."

FIA würdigt verstorbene Motorsport-Größen

Einen Teil des Abends nahm die Ehrung der im Jahr 2019 verstorbenen Motorsport-Größen ein. "Die FIA-Preisverleihung ist ein feierlicher Anlass, also ist es nur passend, denen Tribut zu zollen, die dem Sport so viel gegeben haben", so FIA-Präsident Jean Todt. "Der unglaublichen Marke, die sie in unseren Leben hinterlassen haben, muss in Liebe erinnert werden."

Anwesend waren unter anderem die Familien des ehemaligen Formel-1-Rennleiters Charlie Whiting sowie des Formel-2-Piloten Anthoine Hubert. Der beim Saisonauftakt in Melbourne überraschend an einem Herzinfarkt verstorbene Whiting sowie der im Hauptrennen der Formel 2 in Spa-Franorchamps bei einem Unfall tödlich verunglückte Hubert waren zwei der insgesamt 13 gedachten Persönlichkeiten.

Formel-1-Legende Niki Lauda zählte ebenfalls dazu. Der dreimalige Weltmeister und bis zu seinem Tod im Mai als Mercedes-Aufsichtsratsvorsitzender in die F1 involvierte Österreicher wurde von Medienvertretern aus aller Welt darüber hinaus zur Persönlichkeit des Jahres ernannt. Er folgte damit auf seinen Freund und Schützling Lewis Hamilton, der die Ehrung im Vorjahr erhielt.