Die Formel-1-Saison 2020 wird die längste der bisherigen Geschichte der Königsklasse. Am Mittwochabend bestätigte der Motorsportweltrat (WMSC) erneut den 22 Grands Prix umfassenden Rennkalender für die kommende F1-Saison.

Darunter befinden sich mit dem Niederlande GP (1.-3. Mai 2020) und dem Vietnam GP (3.-5. April 2020) zwei Neuzugänge. Der Rückkehrer Zandvoort und der vollständige Novize Hanoi haben allerdings beide noch ein 'Aber' gemeinsam: Beide Events sind im offiziellen Kalender noch mit einem Sternchen versehen, es bedarf noch einer Homologierung der Strecken.

Besteht hier ein Risiko? Anlässlich der gerade in Abu Dhabi beendeten Formel-1-Saison 2019 lieferten nun sowohl Zandvoort als auch Hanoi Updates zum Stand der Baumaßnahmen. Während es in Zandvoort lediglich um Modifikationen - allerdings durchaus gravierende - geht, muss in Hanoi die gesamte Strecke samt aller Anlagen wie dem Boxengebäude aus dem Nichts entstehen.

Zandvoort

Der Dünenkurs ist fünf Monate vor dem geplanten Grand Prix inzwischen längst zur Großbaustelle geworden, um Zandvoort tauglich für die Formel 1 zu machen. Vor allem in der vierten Kurve (Hugenholtzbocht) und der Zielkurve (Arie Luyendijkbocht) wird es spannend. Diese sollen ein Banking von 18 Grad erhalten. Dementsprechend werden hier gerade Sandberge aufgeschüttet. In Kürze soll asphaltiert werden.

Zandvoort arbeitete dabei mit dem italienischen Büro Studio Dromo zusammen, das nun auch ein Simulationsvideo zeigte. "Wir haben Zandvoorts besonderen Charakter berücksichtigt, ihn so gut wir konnten erhalten und ihn an manchen Stellen sogar verstärkt", sagt Jarno Zaffelli von Dromo, zielt damit vor allem auf die beiden Steilkurven.

Formel 1: Zandvoort-Simulation: Onboard durch die Steilkurven: (01:23 Min.)

Nicht nur die Strecke selbst wird umgekrempelt. Auch das Fahrerlager und das Boxengebäude werden renoviert und deutlich erweitert, ein neues Medical Center erreichtet, noch dazu werden rund um die Strecke zusätzliche Unterführungen für die Fans gegraben. Jan Lammers, Sportchef des Niederlande GP, spricht schon vor Fertigstellung von der anspruchsvollsten und schönsten Anlage Europas wenn nicht sogar der Welt. Im Februar sollen die Bauarbeiten an der Strecke selbst abgeschlossen sein.

Hanoi

In Hanoi geht es ebenfalls vorwärts. Aktuell wird die Asphaltdecke des 5,607 Kilometer langen Kurses aufgetragen, parallel ein 300 Meter langes Boxengebäude eigens für die Formel 1 errichtet. Dieses soll noch bis Ende des Jahres stehen. Der Kurs selbst soll im frühen Januar 2020 ebenfalls fertiggestellt sein.

Für den Vietnam GP zeichnet anders als in Zandvoort das Büro von Hermann Tilke verantwortlich. Die 23 Kurven der südostasiatischen Strecke wurden zu großen Teilen inspiriert von Passagen ikonischer Rennstrecken wie Monaco. Erste Simulationen hatte Motorsport-Magazin.com bereits veröffentlicht.

Vietnam GP 2020: Erstes Onboard-Video der neuen F1-Strecke: (02:35 Min.)

Nun veröffentlichte die Vietnam Grand Prix Corporation (VGPC), Promoter des neuen F1-Rennens, Bilder von den Bauarbeiten. Zu sehen ist darauf die Asphaltierung der 1,5 Kilometer langen Gegengeraden, die sich von Kurve neun bis Kurve elf erstreckt. Kurve zehn geht voll. Am Ende dieser Geraden soll der beste Überholpunkt der Strecke liegen. Insgesamt spricht der Promoter von drei guten Überholmöglichkeiten.