Zumindest eine mit Spannung für 2021 erwartete Vertragsverhandlung ist bereits abgeschlossen: Honda bleibt im ersten Jahr der neuen Regeln Motorenpartner von Red Bull in der Formel 1. Das hat Red Bulls Motorsport-Berater Dr. Helmut Marko am Montag verkündet. Am Mittwoch folgte die finale Bestätigung von offizieller Stelle - 2020 und 2021 werden beide Teams wieder mit Honda-Motoren am Start stehen.

Über die Verlängerung der Partnerschaft verhandelten die beiden Parteien bereits seit mehreren Monaten, und direkt nach Max Verstappens Sieg in Brasilien - der dritte von Red Bull und Honda als Team - flog Marko nach Tokio, wo der Deal abgeschlossen wurde. Das verrät er in der ServusTV-Talkshow 'Sport und Talk': "Dort hat es wieder Gespräche gegeben, und die erfreuliche Mitteilung ist, dass Honda auch für 2021 Motoren für Red Bull Racing und Toro Rosso, nächstes Jahr Alpha Tauri, zur Verfügung stellen wird."

"Das ist für uns einmal eine große Erleichterung", atmet Marko durch. "Wir können planen." Die Regeln für die Saison 2021 wurden vor einem Monat fixiert, damit muss die Arbeit am neuen Auto zeitnah beginnen.

Hondas Formel-1-Zukunft nach 2021 weiter offen

Während die Formel-1-Saison 2021 für Honda und für die beiden Red-Bull-Teams damit ein Fixtermin ist, hängt über der weiteren Zukunft trotzdem ein Fragezeichen. "Aber es gibt noch weitere Gespräche für eine eventuelle Zusammenarbeit für 2022 und 2023", versichert Marko. "Da wird es wahrscheinlich davon abhängen, wie weit das Reglement eine Kostenreduktion ermöglicht."

Am Motorenreglement hat die FIA für 2021 kaum Änderungen vorgenommen, die aktuellen Turbo-Hybrid-Triebwerke bleiben der Formel 1 fast identisch erhalten. Honda hat hier seit dem Einstieg 2015 viel Geld ausgegeben, um die Lücke zu den Gegnern von Mercedes, Ferrari und Renault zu schließen.

Formel 1: Wie gut ist Red Bull Honda wirklich? (21:56 Min.)

Daher wird Hondas Zukunft nach 2021 laut Marko wohl davon abhängen, in wieweit die Regelhüter die Kosten und Entwicklung der Motoren einschränken. "Aber von der FIA sind Ansätze und Intentionen zu erkennen, dass ab 2021 die Motoren eingefroren werden", freut er sich. "Das heißt, dass die Weiterentwicklung praktisch stagniert. Da würden die Kosten noch einmal drastisch heruntergehen. Das ist für Honda wohl noch ein ganz entscheidender Punkt für eine weitere Kooperation."

Red Bull braucht noch Vertrag mit Max Verstappen

2021 hat Red Bull somit einen Motor, aber noch immer keine Fahrer. Besonders im Fokus steht Max Verstappen. Dessen Ausstiegsklausel blieb für 2020 zwar ungenutzt, aber der Vertrag läuft für 2021 trotzdem aus. Hier hofft Red Bull auf eine Verlängerung.

"Es gab ein Abendessen in Brasilien", verrät Marko gegenüber ServusTV. "Sagen wir mal so, die Stimmung war positiv. Zu dem Zeitpunkt wusste ich noch nicht, dass Honda 2021 weitermacht. Nach Abu Dhabi setzen wir uns wieder zusammen, die Chancen stehen gut."