Schlechte Nachrichten für Charles Leclerc vor dem Formel-1-Rennen in Brasilien am kommenden Wochenende. In Folge seines Motorschadens im 3. Freien Training in den USA muss Ferrari beim Monegassen für den vorletzten Grand Prix des Jahres eine neue Power Unit verbauen, was wie gewohnt eine Startplatzstrafe nach sich zieht. Sebastian Vettel damit an der Spitze auf sich alleine gestellt.

"Charles erhält eine neue Power Unit, weil seine am Samstag in Austin beschädigt wurde", erklärt Ferrari-Teamchef Mattia Binotto. Der Youngster musste in Folge dieses Defektes auf eine ältere Spezifikation ausweichen. Ein Nachteil, den ihm die Scuderia an den beiden abschließenden Rennwochenenden 2019 nicht noch einmal zumuten will.

"Eine neue Power Unit zu verbauen bedeutet zwar eine Startplatzstrafe für Sao Paulo, aber wir sollten dann wieder auf unserem gewohnten Performance-Level sein und die Saison mit etwas Kampfgeist auf einem Hoch abschließen", ist Binotto davon überzeugt, dass sich der späte Wechsel unter dem Strich auszahlten wird.

Leclerc wurde in Texas durch ein Öl-Leck lahmgelegt und ist nach 19 der insgesamt 21 Rennen bei allen sechs Power-Unit-Elementen am Limit. Sollte nur der Verbrennungsmotor erneuert werden, bedeutet das eine Grid Penalty von zehn Positionen. Es ist allerdings zu erwarten, dass Ferrari im Zuge des Motorwechsels weitere Komponenten erneuert und er damit die 15 Positionen Strafe erreichen wird, die ihn ans Ende des Feldes verbannen.

Leclerc trotz Strafe für Brasilien optimistisch

2018 zeigte Leclerc als Rookie im Alfa Romeo Sauber in Interlagos ein beeindruckendes Qualifying. Der 22-Jährige ist zuversichtlich, dass am Wochenende trotz der Strafe noch ein gutes Resultat für ihn drin ist: "Das Wetter kann sich in Sao Paulo schnell ändern. Das bedeutet, dass der Zustand der Strecke vom einen auf den anderen Tag variieren kann, was es für alle Teams schwierig macht und die Dinge durcheinander bringt."

Während dem Teamkollegen eine ereignisreiche Aufholjagd ins Haus steht, will Vettel nach den Niederlagen von Mexiko und USA dafür sorgen, dass Ferrari an die Top-Form der vergangenen Monate anknüpft. "Das ist ein weiterer Kurs, der uns in der Vergangenheit gut lag. Wir hatten hier eine gute Pace und Kimi war letztes Jahr auf dem Podium", so der viermalige Weltmeister.

Ferrari will starken Saisonabschluss: Momentum mitnehmen

In Austin stand Ferrari zum ersten Mal seit Spa-Francorchamps nicht auf der Pole Position. Der Rennsonntag war für Leclerc mit fast einer Minute Rückstand auf Sieger Valtteri Bottas ein Debakel, während Vettel mit einem Aufhängungsschaden nicht einmal die Zielflagge sah.

"Wir waren nicht in der Lage, die Resultate einzufahren, von denen wir das Gefühl hatten, dass sie möglich waren", so Binotto. "Am Samstag haben wir eine historische siebte Pole in Serie um nur eine Hundertstel verpasst." Dass es so knapp war, stimmt ihn allerdings zuversichtlich: "Wir können uns damit trösten, dass wir gezeigt haben, dass die reine Pace da war."

Jetzt gilt es für Maranello, das Jahr mit einer Kampfansage an Mercedes zu beenden: "Das wird wichtig sein, um unseren Fortschritt mit dem Auto zu bestätigen und das Momentum mit in die Arbeit im Winter zu tragen. Ich weiß, dass unsere Fahrer und das gesamte Team voll darauf fokussiert sind."