Der Mexiko GP ist das erste Rennen, in dem die Renault-Fahrer ohne das viel diskutierte Bremssystem auskommen müssen, das die Balance automatisch anpasst und von den Regelmachern am Mittwoch als illegal befunden wurde. Während einige Beobachter spekulierten, dass Renault durch das Verbot an Performance verlieren würde, wagte Nico Hülkenberg schon vor dem Wochenende die Prognose, dass sich die negativen Auswirkungen in Grenzen halten würden.

Das bestätigte sich in den Augen des Deutschen im Training am Freitag. "Ich habe kein einziges Mal die Bremsbalance verstellt", sagte Hülkenberg nach dem zweiten Freien Training. "An manchen Wochenenden passiert einfach nichts. Manchmal brauchst du viel, manchmal wenig. Da steckst du nicht drin. Jedes Setup ist anders", erklärte er und schob einen interessanten Fakt über das Bremssystem hinterher: "Es war nicht immer drin."

Renault-Teamchef Cyril Abiteboul war unterdessen darüber aufgebracht, dass mit Racing Point ein Konkurrent den Stein ins Rollen gebracht hatte. Nachfragen der Teams zur Legalität bestimmter Systeme und Lösungen bei der FIA sind in der Formel 1 Gang und Gäbe. Abiteboul war jedoch sauer darüber, dass Racing Point diesen Weg an einem Rennwochenende ging und somit eine Disqualifikation herbeiführte. Stattdessen hätte er sich ein direktes Gespräch gewünscht.

Formel 1 Mexiko: Hülkenberg beklagt Bremsplatten und Graining

Es grenzt fast schon an Ironie, dass der Emmericher das zweite Training ausgerechnet wegen eines Bremsplattens vorzeitig beenden musste. Den hatte er sich am linken Vorderrad zugezogen. "Der Reifen war danach nicht mehr zu benutzen. Deswegen bin ich mit dem Medium nicht zu Ende gefahren", sagte er zu Motorsport-Magazin.com. Stattdessen hat Hülkenberg den weichen Reifen lange genutzt und fällt über ihn ein eindeutiges Urteil: "Man hätte erwarten können, dass das Graining geringer ausfällt in diesem Jahr. Aber es ist heftig, speziell auf den Softs."

Pirelli hat in diesem Jahr härtere Reifen nach Mexiko gebracht. Damit wollten die Italiener verhindern, dass es zu starkem Graining kommt. Der Plan ist zumindest auf der grünen Strecke am Freitag noch nicht aufgegangen. Hülkenberg war nicht der einzige Fahrer, der sich über starkes Graining beschwerte.

Dennoch war der Renault-Pilot zufrieden mit dem Verlauf des Freitags. Er schloss das Training am Vormittag auf Platz elf ab und wurde am Nachmittag Neunter. In beiden Sessions war er besser als sein Teamkollege Daniel Ricciardo. "Für uns lief es ganz gut. Das Fahrzeug hat sich von Beginn an gut angefühlt. Ich bin zufrieden mit dem Tag. So kann es weitergehen", so Nico Hülkenberg nach den beiden Freien Trainings.