Sebastian Vettel gegen Charles Leclerc - nicht das Duell um den WM-Titel in der Formel 1 2019 und doch der Zweikampf, der in der laufenden F1-Saison die klar meisten Schlagzeilen liefert. Spätestens mit dem Erstarken der Scuderia Ferrari nach der Sommerpause ist der Kampf um die teaminterne Vormachtmachtstellung ausgebrochen, tritt zunehmend in den Vordergrund. Schon zuvor hatte es erste Anzeichen für ein Duell zweier Alphatiere gegeben, das große Harmonie praktisch ausschließt.
Die bisherigen Höhepunkte: Windschatten-Krach im Chaos-Qualifying in Monza, Leclerc-Ärger am Funk über eine für Vettel bessere Strategie in Singapur und zuletzt eine völlige Verweigerung einer Teamorder Ferraris seitens Vettel in Russland. Und das alles ohne Titelrennen. Um Siege geht es, ja. Aber längt nicht um den ganz großen Wurf. Die Erlösung Ferraris, inzwischen wartet die Scuderia seit zwölf Jahren auf einen WM-Titel in der Fahrerwertung.
Vettel vs. Leclerc im WM-Kampf 2020? Volle Eskalation?
Was also soll erst zwischen Vettel und Leclerc abgehen, wenn es wirklich um das Erbe des bis heute letzten Ferrari-Weltmeisters Kimi Räikkönen geht? Mit einer realistischen WM-Chance für Ferrari muss für 2020 nach dem jüngsten Aufschwung jedenfalls voll gerechnet werden. Doch was geschieht wenn Vettel und Leclerc vom ersten Rennen an über ein siegfähiges Auto verfügen? Eskaliert das teaminterne Duell dann komplett? Gefährdet ein Gegeneinander statt Miteinander vielleicht sogar die WM-Aussichten?
Davor warnte zuletzt sogar schon die Konkurrenz. "Der Versuch, Charles so hochzujubeln... ist das gut für ein Team? Ich denke nicht", sagte Formel-1-Weltmeister Lewis Hamilton. "Ich hatte noch kein Team, in dem die andere Seite so stark unterstützt wurde." Das sehe man auch bei Mercedes. Er und Valtteri Bottas seien gleichberechtigt, meint Hamilton.
Hamilton: Leclerc so hochjubeln nicht gut
Für den Briten scheint Vettel also bereits seinen Status verloren zu haben. "Seb war die Nummer eins und das ist er jetzt klar nicht mehr. Zumindest dem Momentum nach, das wir von außen sehen", sagt Hamilton. Vettel selbst fühlt sich nicht degradiert. "Gar nicht", winkt er ab.
Wie Hamilton sieht es jedoch auch Flavio Briatore. Wie der langjährige Teamchef von Benetton und Renault nun im italienischen TV herausstrich, in seinen Augen auch zu Recht. Vettel spiele nicht mehr in der ersten Liga der Formel 1. Die sei Leclerc, Hamilton und Max Verstappen vorbehalten.
Briatore: Ferrari muss Vettel zur Nummer zwei machen
Deshalb weicht Briatores Meinung in einem Punkt wiederum klar von der Hamiltons ab. "Wenn ich Teamchef wäre, würde ich ihn zum Nummer-eins-Fahrer machen", sagt der Italiener bei 'Rai GR Parlamento' über Leclerc. "Vettel kann bleiben, weil er ein guter Fahrer ist, aber nur als Nummer zwei." Eine schonungslose Bilanz.
Doch wer hat nun Recht? Muss sich Ferrari für die Zukunft zwischen Sebastian Vettel und Charles Leclerc entscheiden und eine klare Nummer eins küren? Und falls ja: Wer sollte da sein? Wirklich Leclerc? Oder doch Vettel, der 2019 dank seines großen Erfahrungsschatzes zumindest in 50:50-Situationen vorgezogen werden sollte? Jetzt abstimmen:
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