Große Aufregung nach Japan GP rund um Renault und Racing Point: Der Rennstall von Lawrence Stroll wirft Renault vor, mit einem illegalen Bremssystem gefahren zu sein und legte deshalb bei den Stewards Protest ein.

Die Stewards ordneten eine Anhörung der Beteiligten noch am Sonntag nach dem Rennen an, kamen aber noch zu keinem richtigen Urteil. Klar ist bisher nur, dass Racing Point alle formalen Kriterien für ein Protest erfüllt hat und der Protest somit zugelassen ist. Dem stimmten auch die Verantwortlichen von Renault zu.

Die Entscheidung, ob das System nun erlaubt ist oder nicht, wird allerdings erst später fallen. Racing Point hatte ein zwölfseitiges Dossier vorbereitet, indem von einem, so wörtlich 'pre-set lap distance-dependent brake bias adjustment system' die Rede ist.

Trickst Renault bei der Bremsbalanceverstellung am Lenkrad?, Foto: LAT Images
Trickst Renault bei der Bremsbalanceverstellung am Lenkrad?, Foto: LAT Images

Dabei könnte es sich um ein System handeln, dass die Bremsbalance je nach Streckenabschnitt automatisch verstellt. Eigentlich müssen die Fahrer die Bremsbalance manuell von Kurve zu Kurve am Lenkrad verstellen, wenn sie unterschiedliche Anforderungen an die Bremskraftverteilung haben.

Weil der Sachverhalt kompliziert ist hat die Technik-Abteilung der FIA die Einheitssteuergeräte und die Lenkräder von Nico Hülkenberg und Daniel Ricciardo versiegelt und beschlagnahmt. Ein FIA-Verantwortlicher wird anschließend eine detaillierte Analyse von Hard- und Software vornehmen und einen Bericht darüber für die Stewards anfertigen.

Dabei darf der FIA-Verantwortliche auch auf Expertise Dritter zugreifen, inklusive Verantwortliche der beiden betroffenen Teams Renault und Racing Point. Sobald ein Termin für die Beurteilung ausgemacht werden kann, geht der Fall wieder an die Stewards, die sich um die Terminierung der nächsten Anhörung kümmern.

Renault landete in Suzuka nach einem schwachen Qualifying mit beiden Autos in den Punkten. Daniel Ricciardo fuhr von Rang 16 auf Platz sechs nach vorne, Nico Hülkenberg verbesserte sich von Startplatz 15 auf Rang zehn.