Toro Rosso und Honda beglücken die japanischen Formel-1-Fans in Suzuka am Freitag mit einem ganz besonderen Gastspiel. Im 1. Freien Training wird mit Naoki Yamamoto ein Lokalmatador aus dem Land der aufgehenden Sonne im Boliden von Pierre Gasly Platz nehmen. Der 31-Jährige Motorsport-Routinier wird erstmals F1-Luft schnuppern.

"Ich will der Scuderia Toro Rosso, Red Bull und natürlich Honda für diese großartige Mögichkeit danken. Ich freue mich, dieses Wochenende ein Formel-1-Auto fahren zu dürfen. Das war mein Traum, seit ich ein Kind war", so der Japaner. Als amtierender Meister der nationalen Top-Serien Super Formula und Super GT eilt ihm im eigenen Land ein hervorragender Ruf voraus.

"Er ist ein sehr talentierter Fahrer, der amtierende Meister in Japans beiden wichtigsten Rennserien und er kennt den Suzuka Circuit sehr gut", so Toro-Rosso-Teamchef Franz Tost. Die Vorbereitung für den Einsatz lief schon vor einigen Monaten an: "Naoki war dieses Jahr bei mehreren Europarennen Teil unseres Teams, um die Ingenieure kennenzulernen, mit denen er dieses Wochenende arbeitet. Und er hat auch Zeit in unserem Simulator verbracht."

Naoki Yamamoto erhielt Empfehlung von Jenson Button

"Ich habe mich so gut wie möglich dafür vorbereitet, indem ich an mehreren Grand-Prix-Wochenenden Teil des Teams von Toro Rosso war und im Red-Bull-Simulator gearbeitet habe", so der Neuling. Formel-1-Format attestierte ihm 2018 schon Ex-Weltmeister Jenson Button, mit dem sich Yamamoto auf dem Weg zum Titelgewinn in der Super GT den Honda NSX-GT teilte. "Ich denke, der Junge sollte F1 fahren", so der Brite.

Dem Teamkollegen legte er damals außerdem folgenden Rat nahe: "Wenn du die Chance auf eine Fahrt im F1-Auto bekommst, musst du sie nutzen. Selbst wenn du glaubst, kein Renncockpit zu bekommen und mit dem was du fährst glücklich bist. Du solltest es immer wahrnehmen, denn diese Chance bekommen nicht viele Leute."

Yamamoto bleibt angesichts seines ersten F1-Einsatz japanisch pragmatisch. "Mein Ziel für das FP1 wird sein, einen guten Job für das Team zu machen und Daten und Informationen zu sammeln, die für das Wochenende nützlich sind", sagt er. "Persönlich will ich die Erfahrung, ein Formel-1-Auto zu fahren, so viel wie möglich genießen und alles geben, um das Beste daraus zu machen. Es wird ein sehr spezieller Moment."

Naoki Yamamoto gewann 2018 in Super Formula und Super GT den Titel, Foto: LAT Images
Naoki Yamamoto gewann 2018 in Super Formula und Super GT den Titel, Foto: LAT Images

Honda hofft auf Boost für japanische Talente

Speziell wird der Moment auch für Motorenlieferant Honda. Die Japaner hatten zuletzt in der Saison 2008 mit Takuma Sato im B-Team Super Aguri einen Landsmann im Einsatz. Der letzte Japaner in der Formel 1 war Toyota-Protege Kamui Kobayashi, der in der Saison 2014 für Caterham an den Start ging.

"Wir freuen uns, dass die japanischen Fans dieses Wochenende die Chance haben, mit Yamamoto einen von Honda unterstützten Fahrer am Steuer eines aktuellen F1-Autos zu sehen, und das als Teil des Japan GP auf unserer eigenen Rennstrecke in Suzuka", so Hondas Pressechef Katsuhide Moriyama.

"Wir hoffen, dass Naoki das Beste aus dieser Chance macht, daraus lernt und es ihm hilft, ein besserer Rennfahrer zu werden. Außerdem hoffen wir, dass es für die jungen japanischen Piloten eine Inspiration sein wird, ihn auf der Rennstrecke zu sehen, damit wir in naher Zukunft wieder japanische Fahrer in der Formel 1 sehen."